Österreich liebt sein Bargeld – im Wirtshaus, beim Bäcker oder beim Wocheneinkauf. Doch langsam aber sicher hält der digitale Fortschritt auch hierzulande Einzug. Und jetzt zieht sogar der Himmel nach: In der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingberg kann man seit kurzem Kerzerl und Co. auch digital begleichen.
Denn: Die barocke Basilika aus dem 18. Jahrhundert ist ein Fixpunkt für Pilger und Touristen aus aller Welt – Bargeld haben viele aber kaum noch in der Tasche. Besonders bei jungen Besuchern sei das Gang und gäbe, weiß Günter Wolfinger, Verwaltungsvorstand der Pfarre Urfahr.
"Um den Trend Rechnung zu tragen und um mit der Zeit zu gehen, haben wir schon länger nach einem geeigneten bargeldlosen Bezahlsystem gesucht", erzählt Wolfinger. Nach längerem Suchen wurde man fündig: Zwei Terminals stehen seit Mitte Mai direkt im Eingangsbereich beim Schriftenstand und den Opferlichtern in der Fatima-Kapelle bereit.
Und die werden schon jetzt gut angenommen: "Bis zu 100 Euro werden pro Woche bargeldlos bezahlt", berichtet Wolfinger. Genutzt werden die Terminals für Spenden, aber auch für das Bezahlen von Opferlichtern, Büchern oder Devotionalien.
Ein weiterer – unschöner – Grund für das neue System: Vor wenigen Monaten wurde die Kirche Ziel einer Diebstahl-Serie. "Damals hat fast täglich ein Dieb vor allem die Scheine aus den Opferstöcken gefischt", erzählt Pfarrgemeinderat Anton Buchgeher. Davor biete das bargeldlose System jetzt Schutz.
Neben erhöhter Sicherheit erhofft man sich in der Pfarrgemeinde Urfahr-Pöstlingberg nun auch mehr Spenden. Nach der Installation einer neuen Orgel vor rund drei Jahren steht in den kommenden Jahren nämlich eine Sanierung der beiden Türme an.