Die Gemeinderatswahl ist geschlagen, am 8. Mai wird das amtliche Endergebnis verkündet. Noch vor dem Sommer will SPÖ- und Stadtchef Michael Ludwig die neue Koalition präsentieren, die Wien die nächsten fünf Jahre regieren soll.
Unabhängig davon stehen aber bereits jetzt einige Neuzugänge im Stadtparlament fest. "Heute" holt je einen Newcomer bzw. eine Newcomerin pro im Gemeinderat vertretener Partei vor den Vorhang.
Für die SPÖ zieht Alexandra Rezaei neu in den Gemeinderat ein. Die 50-Jährige ist Bauausschussvorsitzende in Margareten, stellvertretende Vorsitzende des Frauenkomitees und hauptberuflich als Juristin bei der Mieterhilfe der Stadt Wien tätig. Politische Schwerpunkte der Mutter eines Sohnes sind der Einsatz für leistbares Wohnen durch Förderung des sozialen Wohnbaus und klare gesetzliche Regelungen im Mietrecht und Kampf gegen Spekulation, Bekämpfung von befristeten Mietverhältnissen sowie Bildung und Gesundheitsversorgung für alle.
Gemma Rathaus! Als Leo Kohlbauer engagierte sich der FPÖ-Mann, der seit 2010 bei den Blauen politisch tätig ist, bereits ein Mal im Gemeinderat. Jetzt zieht der Schwiegersohn von Baulöwe Richard und Ehemann von Jaqueline Lugner als Leo Lugner erneut für die FPÖ ins Stadtparlament ein. Der 38-Jährige ist Bezirksparteichef in Mariahilf, kandidierte bei der Wahl als Bezirksvorsteher in Rudolfsheim-Fünfhaus. Im Gemeinderat will er "knallharte Oppositionspolitik machen und darauf schauen, was Bürgermeister Michael Ludwig mit dem Steuergeld der Wiener macht."
Mit Platz 7 auf der Liste (die Grünen holten 15 Mandate) ist Theo Löcker ein Platz im neuen Gemeinderat sicher. Der 21-jährige Geschichte-Student war bisher Bezirksrat in Alsergrund, arbeitete unter anderem bereits als Betreuer in der Obdachlosenhilfe. "Das hat mich politisch sehr geprägt", so der junge Wiener, der zum Ausgleich gerne in der Muckibude Gewichte schupft.
"Ich bin total gespannt auf die nächsten fünf Jahre. Das wird eine tolle Aufgabe und ich freue mich, meinen Teil zu einer konstruktiven Stadtpolitik beizutragen", so Löcker zu "Heute". Im Wahlkampf setzte er stark auf Jugendthemen.
Mit seinen 29 Lenzen hat Lorenz Mayer politisch schon einiges vorzuweisen: Der stellvertretende Landesgeschäftsführer ist Bezirksparteiobmann und war Klubobmann der ÖVP Meidling sowie Seniorenbund Wien Landesgeschäftsführer. "In unserer Stadt braucht es eine vorausschauende und lösungsorientierte Politik für die Menschen", so Mayer. Als Meidlinger ÖVP-Obmann will er "vor allem eine starke Stimme für die Meidlinger sein und ihre Anliegen im Gemeinderat vertreten!" Immer unsichere öffentliche Plätze sowie "die Verbauung unserer Grätzel" seien große Probleme.
Die 39-jährige zweifache Mutter Jing Hu ist in Sanming (China) geboren, besuchte aber bereits das Gymnasium in Wien. Seit 2015 ist die Apothekerin und Gastronomin bei den Neos aktiv. "Mit unserem bislang besten Ergebnis in Wien, haben uns die Wienerinnen und Wiener deutlich gezeigt, dass sie mit unserer ehrlichen Arbeit der letzten fünf Jahre zufrieden waren. Ich bedanke mich bei allen, die uns mit ihrer Stimme unterstützt haben. Ein ganz besonderer Dank geht dabei an die Wähler:innen aus der Donaustadt. Durch ihre Stimmen darf ich nun mit dem ersten NEOS-Grundmandat in Wien in den Gemeinderat einziehen. Das zeigt, dass die Menschen unsere Arbeit nicht nur sehen, sondern auch wertschätzen."
Jing Hu hat ein Diplom für Homöopathie sowie für Westliche Kräuter nach Jeremy Ross und unterrichtet an der Wiener Schule für TCM (Traditionelle Chinesische Medizin).
