Ein lauter Knall, panische Schreie und Blaulicht – in der Nacht auf Mittwoch wurde ein ganzer Wohnblock in Wien-Penzing aus dem Schlaf gerissen. Mehrere Nachbarn schildern den dramatischen Vorfall, bei dem eine Frau kurz vor 23 Uhr aus dem Fenster im 6. Stock in den Tod stürzte – "Heute" berichtete.
"Heute" ging am Mittwochmorgen den Tatort im Gemeindebau ab – genau bis zu jener Stelle, an der die Frau in der Nacht gefunden wurde. Noch immer sind Blutspuren sichtbar, direkt daneben liegt eine silberne Armkette, vermutlich ein persönlicher Gegenstand des Opfers.
Der Bereich wurde bislang weder gereinigt noch abgesperrt. Eine Nachbarin sagt: "Hier passiert ständig etwas – Streit, Polizei, Blaulicht. Es wird immer schlimmer." Die Stimmung im Haus ist angespannt, viele Bewohner sind verängstigt und fordern restlose Aufklärung.
Ein Nachbar, der zwei Stockwerke unter der betroffenen Wohnung wohnt, schildert den schockierenden Moment: "Ich hab laute Schreie gehört und bin sofort auf den Balkon. Da hing sie schon über dem Geländer – hat sich festgeklammert." Er habe noch nach oben gerufen, sie solle durchhalten. Doch dann passierte es: "Sie ist vor meinen Augen abgestürzt." Der Mann steht sichtlich unter Schock – wie viele im Gemeindebau.
Enes (24), einer der Nachbarn, war einer der Ersten vor Ort: "Ich hab Schreie gehört, bin sofort die Stiegen runtergerannt. Draußen hab ich versucht, sie wiederzubeleben." Der junge Mann steht noch immer unter Schock, wird aber aufgrund seines beherzten Handelns schon jetzt als Held im Gemeindebau gefeiert.
Eine andere Nachbarin berichtet: "Es war ein lauter Aufprall, mein erster Gedanke war, es war ein Schuss." Ihr Sohn sei durch den Lärm aus dem Schlaf gerissen worden. Eine dritte Anrainerin sagt: "Ich hab nur Blaulicht gesehen und war sofort nervös. Es wird hier immer schlimmer – in der Nacht gehe ich gar nicht mehr raus."
Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Der 48-jährige Lebensgefährte des Opfers wurde indes von der Polizei festgenommen. Seine Einvernahme steht zur Stunde noch aus. Unklar ist, ob der Österreicher etwas mit dem Tod seiner Freundin (37) zu tun hat.
Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133
Gewaltschutzzentrum: 0800 222 555
Opfer-Notruf: 0800 112 112