Immer wieder sorgen Fälle von Babys mit Schütteltrauma für Schlagzeilen – und Fassungslosigkeit. Derzeit liegt ein neun Wochen altes Mädchen auf der Intensivstation im AKH, sein Zustand ist stabil. Der Säugling wurde vergangenen Mittwoch von den Eltern – eine Kroatin (38) und ein Deutscher (35) – aufgrund eines Krampfanfalls in die Klinik Ottakring gebracht. Die Frau hat nach ihrer Festnahme ihren Partner schwer belastet.
In einem ähnlich gelagerten Fall, wurden die Eltern nun angeklagt. Wie die Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft Nina Bussek gegenüber der APA bestätigt, wurde eine entsprechende Anklageschrift beim Landesgericht für Strafsachen eingebracht. Der entsprechende Vorfall ereignete sich kurz vor Weihnachten des Vorjahres.
Ein Rückblick: Am 20. Dezember wurde ein zum damaligen Zeitpunkt sechs Wochen altes Baby in kritischem Zustand in ein Spital gebracht. Die schweren Hirnverletzungen des Mädchens deuteten schon zu diesem Zeitpunkt auf ein Schütteltrauma hin. Mitte Jänner wurde dann die U-Haft über die beiden aus Syrien stammenden Eltern verhängt – ihre anderen drei Kinder wurden zu diesem Zeitpunkt bereits von der Wiener Kinder- und Jugendhilfe betreut.
Die Eltern beteuerten in einer ersten Einvernahme, nichts mit den schweren Kopfverletzungen ihres Kindes zu tun zu haben. Dabei verwickelten sie sich aber laut Polizeiangaben in Widersprüche. Sie hatten angegeben, dass die fünfjährige Schwester auf den Säugling gefallen wäre. Schnell wurde jedoch klar, dass die massiven Verletzungen nicht von einem Sturz gekommen sind.
Ein von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebenes Gutachten widerlegte diese Version aber rasch. Ein gerichtsmedizinischer Sachverständiger konnte die für ein Schütteltrauma typischen Verletzungen – sogenannte Subduralblutungen, Einblutungen in der Netzhaut und Brückenvenenthrombosen – nachweisen.