Die Gesundheitskasse muss beinhart sparen, alleine heuer sollen es 500 Millionen Euro sein. Die Maßnahmen sollen aber nicht nur die Kasse entlasten, sie werden auch für Patienten Änderungen bringen. Zum einen sollen Facharzt-Besuche oder CT sowie MRT-Untersuchungen künftig anders gestaltet werden - wir berichteten.
Durch finanzielle Anreize (z.B. Erlass der E-Card-Gebühr, wenn zuerst der Hausarzt aufgesucht wird) sollen so die Fachärzte, aber auch die Spitalsambulanzen entlastet werden. Diese verzeichnen in den vergangenen Jahren einen regelrechten Patienten-Ansturm, auch deshalb, weil manche Bürger mit kleinen Wehwehs sofort ins Krankenhaus fahren.
Folge dieses Verhaltens sind oft lange Wartezeiten und überfüllte Ambulanzen. Am meisten leiden dann Patienten, die dringend Hilfe bräuchten. Wie beispielsweise der Oberösterreicher Johann H.. Der Pensionist aus dem Bezirk Perg schilderte seinen Fall gegenüber "Heute".
Als heftige Schmerzen an der Hand nicht nachließen, wählte er die Hotline 1450. "Ich halte es nicht mehr aus", erklärte der Pensionist. Er wurde damals an ein Linzer Krankenhaus verwiesen. Per Telefon wurde ihm von dort aber mitgeteilt, dass er sich an ein anderes Spital in der Landeshauptstadt wenden soll.
Dort wartete er "zwei bis drei Stunden" auf der Ambulanz, danach wurde seine Hand geröntgt. Diagnose: Karpaltunnelsyndrom, eine Nervenquetschung. Beim Gespräch mit dem Aufnahmearzt war der Betroffene dann komplett baff: "Der Mediziner erklärte mir, dass ich erst in rund vier Monaten einen OP-Termin bekommen würde", so der schmerzgeplagte Patient damals im "Heute"-Gespräch. "Wenn Sie 2.800 Euro zahlen, können Sie privat in zwei Wochen schon operiert werden", so der Arzt laut Johann H. weiter.
Wie das Gesundheitssystem auch funktionieren könnte, schaute sich eine Delegation aus OÖ kürzlich in Dänemark an. Seit 14 Jahren lebt Markus Puchner aus Steyregg (Bez. Urfahr-Umgebung) dort. 2021 begann er als Facharzt für Chirurgie im Hvidovre Hospital in Kopenhagen. Einer Delegation aus Oberösterreich rund um LH Thomas Stelzer (ÖVP) erklärte er die Vorteile des dänischen Gesundheitssystems.
Hauptvorteil: "In Dänemark kommen viel weniger Menschen einfach so ins Spital", erklärt Puchner. Die Patientenlenkung funktioniere "sehr gut".