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Harte Kritik an ÖFB-Spitze! Auch Arnautovic ist erbost

Das Aus von Teamchef Marcel Koller sorgt bei den Spielern für Stirnrunzeln. Nach Marc Janko kritisiert auch Marko Arnautovic den ÖFB scharf.

Heute Redaktion
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Der Abgang von ÖFB-Teamchef Marcel Koller steht bevor. Gegen Serbien (Freitag) und gegen Moldwien (Montag) dirigiert der Schweizer in der WM-Quali noch von der Seitenlinie. Ob er den Lehrgang im November noch gestalten darf, bleibt ungewiss.

Fakt ist: Österreich bekommt einen neuen Teamchef. Bei den Kickern stößt die Entscheidung auf wenig Gegenliebe. Bereits am Dienstag kritisierte Stürmer Marc Janko den ÖFB scharf ("Heute" berichtete). Am Mittwoch legte Marko Arnautovic nach.

"Die Leute, die dafür (das Koller-Aus, Anm.) zuständig sind, sollten mal so richtig in sich gehen", sagt Arnautovic. "Nicht nur ein Mal schlafen und danach sagen: Wir brauchen was Neues, da läuft nichts mehr."

Gemeint sind freilich jene Landesfürsten, die bereits vor der finalen Präsidiumssitzung, auf der der Koller-Abschied beschlossen wurde, einen Abgang gefordert hatten. "Ich finde das aggressiv. Österreich war vor Koller nie auf Rang zehn, hat es nie aus eigener Kraft zu einer EM geschafft."

Arnautovic lobt Ruttensteiner

Neben Koller steht auch Sportdirektor Willi Ruttensteiner vor der Ablöse. Für Arnautovic ein Fehler. "Er ist 18 Jahre lang beim ÖFB. In dieser Zeit hat er für den österreichischen Fußball viel gemacht. Nicht nur für das A-Nationalteam. Auch für die Jugend und das Damen-Team. Man hat sich extrem entwickelt."

"Das ist alles extrem komisch"

Umso erstaunlicher sind für den England-Legionär die Entscheidungen, die beim ÖFB nun im Hintergrund getroffen werden. "Plötzlich sitzen zehn, 15 Leute um einen Tisch und sagen, es wird jetzt alles geändert. Ich denke, das ist ein großer Fehler. Die Entscheidung wurde wegen dem A-Nationalteam getroffen. Aber auf uns Spieler wird kein Druck ausgeübt. Nur auf den Trainer und den Sportdirektor. Das verstehe ich nicht. Wir Spieler stehen am Platz. Wir müssen uns hinterfragen. Vielleicht sollten die Herren mal zu uns kommen und fragen, wie wir das sehen. Das ist alles extrem komisch."

"Wir sind nicht Brasilien"

Seine rot-weiß-rote Zukunft macht Arnautovic jedenfalls nicht vom neuen ÖFB-Teamchef abhängig. "Wenn ich einberufen werde, bin ich da. An mir braucht man nicht zweifeln. Mir ist egal, wer Trainer wird. Mir tut es nur um Koller leid. Er hat viel erreicht. Wir sind nicht Brasilien oder Deutschland, die sich immer qualifizieren müssen. Wir sind noch immer Österreich und ein Land, das im Aufbau ist. Wir sind nicht komplett. Wir können keine fünf Spieler ersetzen. Aber diese Zeit kommt vielleicht auch noch."

"War Luft schnappen"

Gesundheitlich ist Arnautovic, der das letzte Match seines Klubs West Ham verpasste, wieder am Weg der Besserung. "Anfang der Woche war es noch nicht berauschend. Gestern war ich am Platz ein bisschen Luft schnappen, heute steige ich ins Training ein. Ich hatte alles: Halsentzündung, Kehlkopf. Aber wir haben ja Doktoren, die mir die richtigen Mittel geben."

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