Rund um den schweren Trainingssturz von Lara Gut-Behrami tauchen nun neue Details auf. Rainer Salzgeber, Rennchef von Head und langjähriger Begleiter der Schweizerin, beschreibt den Unfall als "heftig" – ein Sturz, wie man ihn sonst nur aus schlimmsten Szenen im Weltcup kennt.
"Ich habe das Video gesehen. Der Sturz war wirklich heftig", sagt Salzgeber im Gespräch mit dem Blick. Die 34-Jährige war beim Super-G-Training in Copper Mountain bei schlechter Sicht zu eng an ein Tor geraten, blieb mit der Hand hängen und wurde anschließend von einer Welle ausgehoben. "Danach überschlug sie sich. Ein kapitaler Sturz, wie man ihn auch bei anderen Athleten schon gesehen hat", so Salzgeber.
Der Vorarlberger, der sich selbst als grundsätzlich optimistisch beschreibt, will keine voreiligen Schlüsse ziehen: "Wir müssen die Untersuchungen abwarten. Ich wünsche Lara von Herzen gute Besserung."
Fest steht: Gut-Behrami erlitt eine Gehirnerschütterung, außerdem besteht der dringende Verdacht auf einen Kreuzbandriss und einen Meniskusschaden im linken Knie. Sollte sich diese Diagnose bestätigen, wäre es wohl das sportliche Ende der zweifachen Gesamtweltcupsiegerin – zumal sie ihre Karriere nach dieser Saison ohnehin beenden wollte. Einen weiteren schweren Rückschlag hatte sie immer ausgeschlossen.
Das linke Knie ist für Gut-Behrami seit jeher eine Problemzone. Bereits bei der Heim-WM 2017 in St. Moritz riss sie sich beim Einfahren zur Kombination das vordere Kreuzband und verletzte den Meniskus. 2010 hatte sie zudem nach einem Trainingssturz in Saas-Fee eine schwere Hüftluxation erlitten.
Dabei war der Saisonstart so vielversprechend: In Sölden fuhr sie im Riesentorlauf als Dritte auf das Podest. Danach wollte sie sich in Nordamerika auf die Speed-Rennen in St. Moritz vorbereiten – inklusive drei Riesentorläufen in Copper Mountain und Mont Tremblant.