Neujahrstreffen der FPÖ

Kickl-Ansage in NÖ: Will eine Null im Asylsystem

Beim Neujahrstreffen in Vösendorf genoss FPÖ-Chef Kickl das Bad in der blauen Menge. Bei seiner Rede teilte er hart gegen die Polit-Konkurrenz aus.
Newsdesk Heute
18.01.2025, 11:36
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Zu wehenden Fahnen und bekannten Klängen zog Herbert Kickl am Samstag vor der versammelten Heimmannschaft in die Pyramide Vösendorf ein. Die FPÖ hatte dort zum Neujahrstreffen geladen.

Vor der von seinen Fans sehnlichst erwarteten Rede ihres "künftigen Bundeskanzlers", kam noch die blaue Führungsriege zum Zug. Auf der Bühne peitschten die FP-Landeschefs Udo Landbauer (NÖ), Mario Kunasek (Stmk.), Dominik Nepp (Wien) und Norbert Hofer (Bgld.) die Stimmung hoch.

"Habe gewusst, dass der Bundespräsident mich noch mal anruft"

Vor dem Höhepunkt der Veranstaltung gab es dann noch einmal einen blauen Jahresrückblick. Danach trat der Herbert Kickl ans Mikrofon. Er genieße den Augenblick, betonte der FPÖ-Obmann. In seiner Rede zeigte sich Kickl zum Regieren bereit. Wenn es nach der FPÖ gehe, könne man morgen schon damit anfangen. Gescheitert sei Karl Nehammer, nicht die FPÖ.

2025 stehe seine Partei vor einer Initialzündung, sagte Kickl zum Neujahrsauftakt: "Ich habe gewusst, dass der Bundespräsident mich nochmals anrufen wird". Die Einladung zur Amtseinführung von Donald Trump habe er angesichts der Verhandlungen blau-schwarzen Koalitionsverhandlungen ausgeschlagen. "Ich kann nicht in der Weltgeschichte rumgondeln", betont Kickl. Statt seiner wird nun FPÖ-Mandatarin Susanne Fürst nach Washington reisen.

Kickl (r. außen), an einem Tisch mit den blauen Granden Norbert Hofer, Dominik Nepp, Manfred Haimbuchner und Mario Kunasek, lauscht der Rede von Udo Landbauer beim Neujahrstreffen am 18. Jänner 2025.
Screenshot Facebook/FPÖ

Seit dem letzten Neujahrstreffen in Graz habe die blaue Welle Fahrt aufgenommen. Kickl dankte seinem freiheitlichen Erfolgsteam rund um Udo Landbauer, Mario Kunasek und Norbert Hofer und Dominik Nepp. Trotz Gegenwind und Abgesängen habe sich die FPÖ an die Spitze zurückgekämpft: "Wir haben angepackt und hart an uns gearbeitet", so das Erfolgsrezept des FPÖ-Chefs.

Kickl: "Wir heißen jeden willkommen"

Sein großes Ziel sei es, die blaue Erfolgswelle zu einer rot-weiß-roten Erfolgswelle zu transformieren. Sei Rezept dafür: Patriotismus, Freiheit, Gerechtigkeit und Ehrlichkeit. Kickl betont: Umweltschutz stehe bei ihm oben auf der Agenda, jedoch "ohne Klimakommunismus" Technologieoffenheit und Naturschutz sollen so Hand in Hand gehen.

"Wir heißen jeden willkommen" betonte Kickl während seiner Rede. "Ungebetenen" wolle man jedoch die Tür zur "Festung Österreich" zuschlagen. Für Asylwerber will er stattdessen Unterbringungen in der Nähe der Herkunftsländer durchsetzen, nicht aber in Österreich. Beim Asyl forderte Kickl wie bei dem Budget eine schwarze Null anzustreben.

Demokratie sei nicht nur Konsens, sondern auch Konflikt. Bei der Nähe zu Russland habe seine Partei immer ganz hinten gestanden – im Gegensatz zu allen anderen Parteien und Wirtschaftsbossen. "Ich lasse mir keine Russlandnähe unterstellen", betont Kickl in Vösendorf: "Punkt, aus, fertig."

Kein Freiheitlicher wolle aus der EU austreten. Stattdessen wolle man, dass die EU reformiert werde. Kickl fordert nur mehr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Friedenssicherung und keine "politische Bevormundung" mehr. Kickl will "Ehrlichkeit" als "Fundament von allem" ins Zentrum seiner Politik stellen: "Wenn uns das gelingt, sind wir schon eingetreten in eine neue Ära des Regierens". Die FPÖ sei bereit, Österreich auf Grundlage dieser "neuen Ehrlichkeit" zur "Einigkeit" zu führen.

"Fünf gute Jahre starten nicht morgen"

Statt staatstragender Mäßigung griff der FPÖ-Chef die politischen Gegner scharf an: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig wurde in Kickls Rede zum "größten Abkassierer", der burgenländische Landeshauptmann zu "Kim Jong-Doskozil".

Kickl dämpft die Erwartungen: "Es werden fünf gute Jahre werden, aber sie werden nicht morgen starten können". Kickl stimmt die FPÖ-Wähler auf die Kraftanstrengung an, die erforderlich sei, um Österreich wieder zum "Schmuckkastl" zu machen. "Niemand muss sich Sorgen machen, dass ihm der Boden unter den Füßen weggerissen wird". Die Kurskorrektur brauche jedoch einige Zeit. Man werde die Talsohle durchschreiten und gemeinsam das Land sanieren.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 18.01.2025, 14:36, 18.01.2025, 11:36
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