Tragisch endete eine Autofahrt am 21. Juli in Penzing: Ein 55-Jähriger war im Auto gemeinsam mit seiner Frau auf dem Weg zur Geburtstagsfeier seiner Tochter. Gegen 17 Uhr erlitt der Mann an der Kreuzung von Linzer Straße und Zehetnergasse plötzlich einen Herzinfarkt, sein Herz hörte auf zu schlagen.
Die Ehefrau stoppte sofort das Fahrzeug und wählte den Notruf. Über die Lebensretter-App wurden Franziska (20) und Julian (30) verständigt – das verlobte Paar wohnt ganz in der Nähe der Kreuzung: "Wir haben uns sofort auf den Weg gemacht und waren in weniger als einer Minute beim Patienten", erzählt Julian.
Der 30-Jährige ist Notfall-Sanitäter bei der Berufsrettung Wien, die 20-Jährige ist ehrenamtlich für den Samariterbund Wien im Einsatz. Die beiden begannen sofort mit der Herz-Druck-Massage. Nach wenige Minuten waren dann bereits mehrere Rettungsteams mit einem Defibrillator vor Ort.
"Beim Eintreffen der Rettungsteams haben wir an die Kolleg*innen im Dienst übergeben", meint Julian. Die Teams der Berufsrettung Wien übernahmen die notfallmedizinische Versorgung. Nur zwölf Minuten nach dem Vorfall begann das Herz des Wieners wieder selbständig zu schlagen, er wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Spital gebracht.
Julian und Franziska haben in Teamarbeit das Leben des Mannes gerettet: "Unser Herz schlägt füreinander, gemeinsam haben wir ein weiteres wieder zum Schlagen gebracht", meint das baldige Ehepaar stolz.
"Das beherzte und erfolgreiche Einschreiten der Sanitäterin des Samariterbundes und des Notfallsanitäters der Berufsrettung zeigt die gute Zusammenarbeit und die gute Ausbildung der Rettungskräfte in Wien. Vielen Dank für Ihren Einsatz in der Freizeit", erklärt Rainer Gottwald, Leiter der Berufsrettung Wien.
Über die Lebensretter-App werden angemeldete Personen im Umkreis von 400 Metern zum Notfallort alarmiert. Der Alarm wird über die Wiener Rettungsleitstelle ausgelöst und die Helfer dann mittels Navi gelotst. Als Lebensretter können sich Mitarbeiter von Rettungsdiensten, der Feuerwehr, der Polizei sowie von Partnerorganisationen (wie etwa dem Verein Puls) anmelden. Privatpersonen können sich registrieren, wenn zumindest ein 8-stündiger Erste-Hilfe-Kurs absolviert wurde.