Ein mutiger Mann mit Krücken brachte ein Betrüger-Duo zu Fall und vor Gericht: "Mich kann man nicht so leicht reinlegen. Als ich den Anruf von den falschen Polizisten bekam, wusste ich, was zu tun ist", so Richard (75) zu "Heute".
Gesagt, getan: Der Pensionist ging zum Schein auf Masche ein, bei der selbsternannte Beamte mit gefälschten Ausweisen nichtsahnenden Opfern Schmuck und Bargeld vor angeblichen Einbrechern "retten" und dann mit der Beute verschwinden. "Ich alarmierte aber die echte Polizei. Ein Beamter wartete hinter meinem Türspion auf den Abholer", so der Wiener.
Als der arbeitslose Tischler Islam S. (29) zur Wohnung schlich, klickten die Handschellen. "Nach einer Verfolgungsjagd und zwei Schüssen", so der Pensionist am Mittwoch im Wartebereich vor dem Gerichtssaal am Wiener Landl sichtlich stolz.
Der reumütig geständige Tschetschene (Verteidigung: Rudi Mayer) und sein achtfach vorbestrafter Bodybuilder-Komplize (34) hatten anderen Opfern kiloweise Schmuck und Bargeld (Schaden: 300.000 Euro) abgenommen, wurden nach kurzem Prozess verurteilt: Drei Jahre Haft für den 29-Jährigen, viereinhalb (nicht rechtskräftig) für den Muskelprotz (Verteidigung Peter Philipp und Andreas Rest).
Der Staatsanwalt rügte "eine der verwerflichsten Betrugsformen". Betagte Personen, "die in ihrer Entscheidungskraft eingeschränkt sind", seien gezielt als Opfer ausgesucht worden.
