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Video – Wiener Kult-Disco spielt Skandal-Song "Layla"

Das Partylied "Layla" schlägt aktuell hohe Wellen – Kritiker orten Sexismus. In der Wiener Bettel-Alm lässt man diesen Vorwurf nicht gelten.

Robert Cajic

"Ich hab 'nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler. Die schöne Layla, die geile Layla. Lalalala. Das Luder Layla, unsre Layla, Lalalala."

"Layla", der Ballermann-Hit von DJ Robin & Schürze, sorgt nicht nur für Ekstase bei Partys, sondern auch für Empörung. Hintergrund: Feste in Deutschland verbannten den Chartstürmer, da ihnen der Song zu sexistisch ist. Auch die Wiener Lugeck-Alm versicherte: "Wir spielen das Lied sicher nicht." Die Bettel-Alm hingegen (Vorsicht, Verwechslungsgefahr!) sieht kein Problem beim Feiern zur "schönen Layla" und ließ die Party-Menge auch am Samstag zu Sommerhit feiern.

"Auf den Punkt gebracht: Völliger Schwachsinn!"

Gemeinsam mit ihrem Vater betreibt Jennifer Salchenegger die Wiener Bettel-Alm. Früher gehörte auch die Lugeck-Alm zum Disco-Imperium der Salzburger Familie. Doch seit Jahren arbeiten die beiden Wiener Party-Hotspots nicht mehr zusammen. Während sich die Lugeck-Alm deutlich vom Party-Song distanzierte – "Heute" berichtete – findet die Inhaberin der Bettel-Alm deutliche Worte zu dem Sexismus-Vorwurf.

"Kurz auf den Punkt gebracht: Völliger Schwachsinn, diese Aufregung – was soll man denn noch alles regulieren?", ärgert sich die Salzburgerin im Gespräch mit "Heute". Die hitzigen Diskussionen um das provozierende Party-Lied findet die Bettel-Alm-Chefin übertrieben: "Die Leute kommen ja gar nimmer zum Leben! Wir spielen den Song seit Anbeginn – die Leute lieben ihn und wünschen ihn sich permanent", stellt Salchenegger im "Heute"-Talk klar.

Bettel-Alm-Chefin: "Auf der Alm, da gibts koa Sünd"

Der Sexismus-Vorwurf schießt für die Klub-Besitzerin etwas über das Ziel hinaus, denn nach zwei Jahren Pandemie und leeren Diskotheken würden sich viele Menschen wieder nach der Party-Szene sehnen, ohne Debatten um "Political Correctness". Deshalb lautet das Motto in Zeiten wie diesen: "Es g’hört sowieso viel mehr g’schmust auf dera Wöd und außerdem gibt's auf der Alm koa Sünd."

"Was wäre, wenn..."

Nicht nur sei die Debatte um Puffmama "Layla" übertrieben, sondern auch Zensur von Musik als Kunstform: "Was wäre denn mit allen anderen anzüglichen Liedern, die ja auch von Radiosendern gespielt werden wie Joanna, Jeannie von Falco, Skandal im Sperrbezirk, 10 Nackte Frisösen, 20 Zentimeter und wie sie alle heißen?", fragt die Klub-Inhaberin im "Heute"-Gespräch. Zwar spielt auch Radiosender Ö3 den Skandal-Song, jedoch nur in der Chart-Show und nicht im regulären Musikprogramm. Der Sommerhit belegt derzeit Platz eins der Charts.

Puffmama Layla stürmt derzeit aber nicht nur die Chartliste, sondern auch die niederösterreichischen Feuerwehrfeste – dort hat man kein Problem mit dem Song – "Heute" berichtete. Um dem Sexismus-Shitstorm entgegenzuwirken arbeiten DJ Robin und Schürze auch schon am nächsten Hit – einer kinderfreundlichen Layla-Version.

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