Um ein Kind optimal zu versorgen, braucht es nicht unbedingt eigene Muttermilch, auch Spendermilch erfüllt diesen Zweck, sagt das Gesundheitsministerium. Die Lösung heißt Humanmilchbanken. Die Klinik Floridsdorf bietet, laut eigenen Angaben, als einziges Krankenhaus in Österreich Milch für Frühgeborene- und Kinderabteilungen in anderen Spitälern an. Das ist möglich, indem sie im Umkreis von 180 Kilometer, somit auch in Niederösterreich, Milchspenden sammelt.
Wenn genügend Vorräte vorhanden sind, wird auch Milch privat an Mütter verkauft, soweit diese eine Überweisung vom Kinderarzt oder der Kinderärztin haben. Momentan ist jedoch eher das Gegenteil der Fall: Ähnlich wie bei Blutspenden wird dauernd nach Spendermilch gesucht.
Aus diesem Grund ruft die Klinik Floridsdorf zum Spenden auf. Sowohl Patientinnen aus anderen Kliniken, als auch Privatpersonen können ihre Milch hergeben. Nachdem die Milch abgepumpt wurde, wird sie sofort eingefroren und in die Klinik gebracht. So konnte im Vorjahr 2.300 Liter Muttermilch gesammelt werden.
Wien war weltweit die erste Stadt, die die medizinische Notwendigkeit von Frauenmilch für Säuglinge erkannt hat und bietet neben Dresden als einzige Stadt im deutschsprachigen Raum, auch den Verkauf an Privatpersonen an. Seit dem Jahr 1908 wird überschüssige Muttermilch gesammelt. Ingesamt gibt es sieben Zentren, mit Humanmilchbanken, drei davon befinden sich in Niederösterreich (Mistelbach, St. Pölten und Zwettl).