Sich mit Freunden treffen, ins Kino gehen und im Anschluss eine Runde Essengehen, für viele Jugendliche ist das Alltag, aber nicht für alle. Jedes fünfte Kind in Niederösterreich etwa ist von Armut betroffen. Für viele armutsgefährdete Kinder reicht das Geld nicht einmal für regelmäßige Mahlzeiten.
"Die betroffenen Kinder erzählen uns, dass am Ende des Monats die 'Toastbrotzeit' beginnt. Das bedeutet, es ist nicht mehr Geld da, als nur von Toast zu leben", schmerzt es Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger.
Rund 42.000 Kinder unter 18 Jahren (bzw. deren Eltern) können sich im Winter keine warme Kleidung leisten. Sie wachsen aus ihrer Kleidung heraus und müssen abgetragenes oder viel zu enges Gewand regelmäßig anziehen, denn etwas Neues kaufen können sie sich nicht leisten. Auch in ihrer sozialen Entwicklung sind sie benachteiligt. Auf Klassenfahrt können sie nicht mitfahren oder für Hobbys, wie Fußball, Ballett oder Schwimmen reicht das Geld nicht.
Bereits zum vierten Mal veranstaltet die Volkshilfe die "Tour de Chance", eine Radtour durch ganz Österreich. Der Verein möchte mit diesem Event auf das Thema Kinderarmut aufmerksam machen und die Forderungen nach einer Kindergrundsicherung bestärken. Symbolisch werden 344 Kilometer gefahren, als Anlehnung an die 344.000 Kinder in ganz Österreich, welche momentan mit Armut zu kämpfen haben.
"Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in Armut leben müssen, ist seit Jahren auf viel zu hohem Niveau. Mit den angekündigten Einsparungsplänen bei Familienleistungen könnte sie wieder steigen. Die Volkshilfe fordert daher eine rasche Einführung der geplanten Kindergrundsicherung", heißt es in einer Aussendung.
Am Donnerstag haben die Teilnehmer ihre Niederösterreich-Etappe in Amstetten gestartet. Im Burgenland und in Oberösterreich waren sie bereits, nach der jetzigen Etappe folgen noch Salzburg, Kärnten und Steiermark.