Prozess in Graz

"Hilfe, ich sterbe": Steirer schoss Pfeile auf Freundin

Ein Steirer feuerte zwei Pfeile auf seine neue Freundin ab. Einer traf sie im Gesicht, der andere im Herz – sie überlebte knapp, er steht vor Gericht.
Thomas Peterthalner
20.05.2025, 11:30
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Der römische Liebesgott Amor ist bekannt dafür, Verliebten Pfeile ins Herz zu schießen. Doch in der echten Welt endet das meist mit schweren Verletzungen. Eine Grazerin (42) erfuhr das im September 2024 leidvoll am eigenen Leib. Ihr Freund hatte im Rausch mit Pfeil und Bogen auf sie geschossen. Die Frau wäre bei der heimtückischen Attacke fast gestorben. Nun steht ihr Ex-Freund (38) wegen versuchten Mordes vor Gericht in Graz.

Auf schlafende Freundin geschossen

Der Steirer und die Frau kannten sich erst wenige Tage. Als sie zu ihm nach Hause kam, sollen beide Drogen konsumiert haben. Der 38-Jährige soll dann mit einem Sportbogen zwei Pfeile auf seine schlafende Bekannte geschossen haben. Einer traf die Frau in Schulter und Wange, der zweite blieb mit der Spitze im Herz stecken.

Zum Glück hatte die 42-Jährige ihr Handy griffbereit. "Bitte helfen Sie mir, ich sterbe", flehte sie am Notruf laut "Kleine"-Bericht. "Schwerst verletzt und mit den beiden Pfeilen im Körper konnte sie sich kaum bewegen", erklärte die Staatsanwältin. Für die Ärzte war es ein Wunder, dass die Frau die Pfeil-Attacke damals überhaupt überlebte.

Mit Pistole auf Polizisten gezielt

Der 38-Jährige flüchtete nach der Wahnsinns-Aktion mit dem Auto in die Südsteiermark, nahm eine Pistole mit. Bei Fehring wurde der Mann von einem Polizeihubschrauber entdeckt – die Lage eskalierte. Der Grazer richtete seine Pistole auf die Beamten. Aufgrund der Bedrohung feuerten diese mehrmals mit ihren Dienstwaffen auf den Verdächtigen. Er schwebte in Lebensgefahr, überlebte knapp.

"Hat gegrinst, als er geschossen hat"

Zum Mordversuch bekannte sich der 38-Jährige Dienstag (20.5.) vor Gericht "nicht schuldig". Er habe sich im Rausch eingebildet, seine Freundin habe ihn mit einem Messer bedroht. Deshalb habe er die Pfeile abgefeuert. "Er hat gegrinst, als er geschossen hat", gab das Opfer im Zeugenstand an. Sie habe kein Messer in der Hand gehabt. Munter sei sie geworden, als sie von dem Pfeil im Gesicht getroffen wurde. Dem Angeklagten droht jahrelange Haft – der Prozess ist für zwei Tage anberaumt – ein Urteil wird für Donnerstag (22.5.) erwartet. Die Unschuldsvermutung gilt.

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