Ärger bei Ski-Superstar Marco Odermatt! Schon vor der jetzt endgültigen Entscheidung der FIS, dass die Fahrer in der kommenden Saison nicht mehr mit Schienbeinschonern starten dürfen, schimpfte der 27-Jährige gegenüber der Schweizer Zeitung "Blick": "Das wäre für mich und diverse andere Athleten ein riesiger Blödsinn!"
Konkret hat die FIS nun entschieden, dass im Skischuh keine zusätzlichen starren Teile mehr getragen werden dürfen. Der Schweizer will das Materialverbot jedoch nicht so einfach hinnehmen und scheint bereits ein mögliches Schlupfloch im Regelwerk gefunden zu haben.
Odermatt, der den Schoner seit Jahren wegen einer hartnäckigen Entzündung am Schienbein trägt, hofft nun auf eine Ausnahmeregelung in den neuen Vorschriften. Dort ist nämlich festgehalten, dass bei der FIS aus medizinischen Gründen eine Ausnahmegenehmigung für alternative Schützer aus weichem, flexiblem Material wie Gel oder Schaumstoff beantragt werden kann.
Doch warum will der Weltverband den Schoner überhaupt verbieten? Viele Experten sind sich einig, dass der Schoner für besseren Halt im Skischuh sorgt, wodurch die Fahrer bessere Radien fahren können und schneller sind als ihre Konkurrenten. Das Material wurde in der letzten Zeit immer aggressiver und führte in der letzten Saison zu schrecklichen Stürzen, wie etwa dem des Franzosen Cyprien Sarrazin. Also schritt die FIS ein und verbot den Schützer.
Der Schweizer Superstar hingegen glaubt nicht an den Sicherheitsaspekt und gibt dem ÖSV die Schuld, der in der letzten Saison nur hinterherfuhr: "Es ist sicher auch eine Trotzaktion der Österreicher. Sie haben es alle auch probiert. Aber offenbar keinen Nutzen davon gehabt. Es löst einfach das persönliche Problem. Das ist sicher auch ein Grund, warum sie das verbieten."
Es bleibt abzuwarten, ob der Skisport durch diese Maßnahme sicherer wird oder ob das Verbot mit Ausnahmeregelung zu einer weiteren Materialschlacht mit anschließender Diskussion führt.