Hälfte der Bevölkerung

Hitzewellen – Immer mehr "Glutopfer" in Österreich

Immer mehr Menschen in Österreich fühlen sich von Hitze belastet. Der Anteil der Hitze-Geplagten in der Bevölkerung stieg von 36 auf 46 Prozent.
Bernd Watzka
24.06.2025, 12:06
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Nicht nur in Großstädten wie Wien und Graz, auch in Österreichs Kleinstädten ist der Anteil der Bevölkerung, der von der Hitze belastet wird, extrem hoch, so der VCÖ. Österreichweit leiden laut Statistik Austria 46 Prozent der Bevölkerung an Hitze (18 Prozent sogar sehr stark). In Wien sind es fast 60 Prozent, in Kleinstädten immerhin 48 Prozent.

Sonnen-Gehsteige für Senioren "nicht benutzbar"

Nicht nur in Wohnungen, auch bei der Mobilität führt Hitze zu Belastungen. Gehsteige, die ohne Schatten in der prallen Sonne liegen, können von gesundheitlich beeinträchtigten Personen und vielen älteren Menschen de facto nicht benützt werden.

Sowohl für die Gesundheit als auch für die Mobilität der Bevölkerung sei es daher wichtig, "den Straßenraum in Städten und Gemeinden durch mehr Bäume und Begrünung an den Klimawandel anzupassen", betont der VCÖ.

Auch Städte bis 20.000 Einwohner betroffen

Der Anteil Hitze-belasteter Menschen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen: Im Jahr 2019 fühlten sich "nur" 36 Prozent der Bevölkerung von Hitze geplagt – heute knapp die Hälfte (46 Prozent). Auffallend ist, dass auch in Kleinstädten mit 10.000 bis 20.000 Einwohner fast die Hälfte der Bevölkerung angibt, tagsüber oder nachts unter der Hitzebelastung zu leiden.

Hitze schränkt Mobilität ein

Die Gefahren sind bekannt: "Hitze belastet unsere Gesundheit und schränkt auch die Mobilität stark ein, wenn Straßen Asphaltwüsten ohne Bäume und Begrünung sind", stellt VCÖ-Experte Sebastian Raho fest. Solche Straßen heizen sich an Hitzetagen massiv auf.

Laut aktuellem Klima-Bericht ist die Temperatur in Österreich seit dem Jahr 1900 um 3,1 Grad Celsius gestiegen – mehr als doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. Die Zahl der Hitzetage hat bereits stark zugenommen und nimmt weiter zu.

Bäume pflanzen, Flächen entsiegeln

Wichtig sei nun, dass Sonnen-geplagte Straßen rasch an den Klimawandel angepasst werden. "Konkret heißt das, Bäume pflanzen sowie Flächen entsiegeln und begrünen. So wird das Mikroklima sowohl für Bewohner und Passanten verbessert", erklärt Raho.

Davon profitieren übrigens auch Hunde. Denn Asphalt heizt sich in der Sonne auf rund 60 Grad auf, was bei Hundepfoten zu Verbrennungen führen kann. Schatten wiederum reduziert die Oberflächentemperatur um bis 25 Grad Celsius.

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