Eine brandgefährliche Hitze-Glocke, auch genannt Hitze-Dome - hat sich über den USA aufgebaut - und spannt sich als unsichtbare Kuppel von Chicago bis New York. Experten warnen: Bei festhängendem Hochdruck werden Hitze und Luftfeuchtigkeit massiv gestaut - die Folgen sind gefährlich.
Unter der Juni-Hitzekuppel leiden allein im Mittleren Westen und entlang der Ostküste rund 255 Millionen Menschen - mindestens 200Millionen davon müssen laut Meteorologen bis Ende Juni Temperaturen bis zu 38Grad ertragen.
Die Nächte dieser "Hitzeglocken-Tage" bieten kaum Abkühlung - vielerorts bleibt es bei über 27Grad, was das Risiko für hitzebedingte Krankheiten deutlich erhöht.
Extrem betroffen sind Metropolen wie Chicago, New York, Washington und Boston - die gefühlte Temperatur klettert bei hoher Luftfeuchtigkeit auf bis zu 43Grad an - eine regelrechte "Sauna unter freiem Himmel", heißt es vom US-Wetterdienst AccuWeather.
Besonders gefährlich ist der Mix aus Tag- und Nacht‑Hitze - das schwächt den Kreislauf, belastet Herz und Kreislauf. Experten weisen darauf hin, dass nicht nur Akutopfer drohen: Die stärksten Gesundheitsrisiken zeigen sich erst nach mehreren Tagen - der Körper kommt nicht mehr zur Ruhe.
Laut Scientific American ist extreme Hitze die häufigste wetterbedingte Todesursache in den USA und fordert in den meisten Jahren mehr Todesopfer als Hurrikane, Überschwemmungen und Tornados zusammen. Das Sterberisiko ist besonders erhöht für Menschen ohne Klimaanlage oder für diejenigen, die im Freien arbeiten.
"Gefährdete Menschen wie ältere Menschen oder kleine Kinder sind am anfälligsten für hitzebedingte Erkrankungen", sagte AccuWeather-Meteorologe Jacob Hinson. "Vorsicht ist geboten, wenn man sich längere Zeit im Freien aufhält, zum Beispiel durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr (alkoholfreie Getränke), häufige Pausen und das Aufsuchen von Schatten."
Extreme wie Hitze-Kuppeln sind kein Zufall des Wetters - sie treten laut Experten immer öfter, länger und heftiger auf. Hitze-Kuppeln als klare Signatur der globalen Erwärmung. Temperaturen, die einst seltene Spitzenwerte waren, werden zunehmend zum Risiko - eine Entwicklung, die Städte und Infrastrukturen vor enorme Herausforderungen stellt.