Die Welt trocknet aus. Laut einem aktuellen Bericht der OECD ist die von Dürre betroffene Fläche heute doppelt so groß wie noch vor 120 Jahren. Der Klimawandel lässt Böden schneller austrocknen, Grundwasserreserven schrumpfen, Ernten fallen aus. Betroffen sind nicht nur ohnehin trockene Regionen – auch in Europa wächst die Gefahr.
Dürre hat längst nichts mehr mit fernen Wüsten zu tun: In Spanien, Italien und Frankreich herrscht Wasserknappheit, in Österreich leidet die Landwirtschaft unter ausbleibendem Regen. Die OECD warnt: Ohne Gegenmaßnahmen könnte sich die Lage bis 2050 drastisch verschärfen.
Besonders besorgniserregend: Die Schäden durch Dürreereignisse haben sich seit 2000 verzehnfacht. Allein 2022 kosteten sie die Weltwirtschaft rund 50 Milliarden Euro. Und das sei nur ein Vorgeschmack, so der Bericht. "Dürre ist der stille Killer unter den Naturkatastrophen", heißt es darin – weil sie schleichend kommt, aber langfristig zerstört.
Die OECD fordert internationale Investitionen in Wasserspeicherung, klimaschonende Landwirtschaft und bessere Vorsorge. Staaten müssten lernen, mit der Trockenheit zu leben – bevor sie zur neuen Normalität wird.
Seit der Jahrtausendwende ist die Bodenfeuchte, also der Wassergehalt in der oberen Bodenschicht, um insgesamt rund 2.600 Milliarden Tonnen (2,6 Billionen Liter) gesunken, so eine Studie im Fachblatt "Science".
Zur Einordnung zwei Vergleiche: Mit 1 Milliarde Tonnen Wasser könnte man 400.000 olympische Schwimmbecken füllen. Wenn 1 Gigatonne Eis schmelzen würde, könnte der Meeresspiegel weltweit um knapp 3 Millimeter steigen.