Seit 1632 jährlicher Fixpunkt zu Fronleichnam: "Corpus Christi"-Prozession am Traunsee im Salzkammergut.
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Fronleichnam ist ein kirchliches Fest, das sich um die Verehrung des "Leibes Christi" in der Gestalt der Hostie dreht. Es geht also um die Vorstellung, dass Jesus im geweihten Brot tatsächlich gegenwärtig ist – und es gibt zumindest sechs Zusammenhänge mit Umwelt- und Klimaschutz.
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Ressourcenverbrauch
Die Eucharistiefeier betont die Bedeutung von Brot als lebensspendende Nahrung. In einer Welt, die mit Klimawandel und Ressourcenknappheit kämpft, könnte dies als Erinnerung dienen, achtsamer mit Lebensmitteln und natürlichen Ressourcen umzugehen.
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Schöpfungstheologie
Viele christliche Traditionen sehen die Erde als Gottes Schöpfung, die bewahrt werden muss. Der Klimawandel bedroht diese Schöpfung, und die Feier von Fronleichnam könnte als Aufruf verstanden werden, sich für den Schutz der Umwelt einzusetzen.
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Symbolik des Brotes
Brot ist ein Grundnahrungsmittel, das von der Natur abhängt. Dürren, Überschwemmungen und andere Folgen des Klimawandels gefährden die Landwirtschaft und damit die Produktion von Brot. Die Verehrung des Brotes kann also auch als Mahnung verstanden werden, die Umwelt zu schützen – um Ernährungssicherheit zu gewährleisten.
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Statements zum Klimaschutz
In zahlreichen Regionen wird Fronleichnam auch für gesellschaftliche Appelle genutzt. Es gibt Predigten oder Infoaktionen zu sozialen Themen – darunter auch Klimaschutz, Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit. Die Verbindung ist dann nicht liturgisch, sondern gesellschaftspolitisch motiviert.
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Prozessionen mit Naturbezug
Fronleichnam wird vielerorts mit prachtvollen Prozessionen gefeiert – oft unter freiem Himmel, mit Blumenteppichen und Stationen in der Natur. In Zeiten des Klimawandels rückt dabei das Thema Schöpfung und Umweltbewusstsein mehr in den Fokus: Manche Pfarren nutzen den Anlass, um auf den Schutz der Natur hinzuweisen – als Teil der göttlichen Schöpfung.
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"Heilige Welt" bewahren
In der päpstlichen Enzyklika "Laudato si’" steht, dass die Erde unser gemeinsames Haus ist und wir Verantwortung dafür tragen. Auch das Fronleichnamsfest, das die Gegenwart Christi in der Welt feiert, lässt sich in diesen Kontext stellen: Wenn Gott in der Welt gegenwärtig ist, dann ist auch die Welt heilig – und muss dementsprechend bewahrt werden.
Die katholische Kirche sieht im Klimaschutz einen geistlichen, ethischen und sozialen Auftrag. Umweltzerstörung gilt als "Sünde gegen die Schöpfung". Viele Bistümer, Orden und kirchliche Organisationen setzen zudem auf Klimaneutralität, ökologische Landwirtschaft und nachhaltige Bauprojekte. Die Kirche unterstützt Klimastreiks und fordert zuweilen konkrete politische Maßnahmen, etwa den Ausstieg aus fossiler Energie.
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