Das Zentrum unserer Galaxie zeigt sich derzeit besonders prachtvoll. Wer das Sternenwunder sehen will, muss aber Dunkelheit und Mondphase beachten.
Die Milchstraße zählt zu den spektakulärsten Himmelsphänomenen überhaupt - und genau jetzt beginnt ihre große Saison. Ab Ende Juni steht das galaktische Zentrum am höchsten Punkt über dem Horizont - in den Sternbildern Schütze und Skorpion. Doch wer das kosmische Band bestaunen will, muss sich von Stadtlichtern und Straßenlaternen fernhalten.
"Nur weit abseits der Lichtverschmutzung entfaltet sich die volle Pracht unserer Galaxie", heißt es von der US-Raumfahrtbehörde NASA. Besonders gute Orte dafür sind Sternenparks oder abgelegene Almgebiete in den Alpen. Selbst dann braucht es rund 20 Minuten Dunkel-Anpassung der Augen - also: Handylicht aus!
Die beste Zeit zur Beobachtung ist rund um den Neumond - denn Vollmondlicht überstrahlt die feinen Strukturen der Milchstraße. Ideal sind etwa die Nächte um den 25. Juni und 24. Juli. Wer noch im Juni loszieht, muss sich allerdings beeilen: Wegen der kurzen Nächte rund um die Sommersonnenwende ist das Beobachtungsfenster knapp.
Die Sichtbarkeit des faszinierenden Milchstraßenzentrums reicht bis in den Herbst. Im Oktober und November sinkt es dann wieder Richtung Horizont - und verschwindet langsam aus dem Blickfeld der Nordhalbkugel.
Die Milchstraße ist unsere Heimatgalaxie - ein riesiges Sternensystem, in dem sich auch unser Sonnensystem befindet. Insgesamt beheimatet die Milchstraße bis zu 200 Milliarden Sterne. Sie misst 100.000 Lichtjahre im Durchmesser, und in der Mitte befindet sich ein supermassereiches Schwarzes Loch.
Die Sonne - und damit auch wir - befinden uns am Rand einer der Spiralarmen (Orionarm), etwa 27.000 Lichtjahre vom Zentrum entfernt.