Coronavirus

FPÖ sieht Zweiklassen-Gesellschaft beim Friseur-Besuch

Die FPÖ reagiert mit saurer Miene auf die neuen Corona-Regeln der Regierung. Diese habe "aus den Erfahrungen der letzten Monate nichts gelernt".

Roman Palman
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Vizekanzler Kogler (Grüne), Bundeskanzler  Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Anschober (Grüne) am 1. Februar 2021 anlässlich eines Treffens der Bundesregierung mit den Landeshauptleuten zum Thema Lockdown
Vizekanzler Kogler (Grüne), Bundeskanzler  Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Anschober (Grüne) am 1. Februar 2021 anlässlich eines Treffens der Bundesregierung mit den Landeshauptleuten zum Thema Lockdown
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Es sei "leider zu erwarten" gewesen, kommentiert FPÖ-Chef Norbert Hofer die heute durch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) präsentierten neuen Corona-Regeln. Hofer plädiert vehement dafür, auch die Gastronomie und Hotellerie wieder zu öffnen – diese müssen noch bis mindestens Ende des Monats geschlossen halten.

Dass "mehr als 60 Prozent" der Ansteckungen im privaten Bereich passieren würden, ist Hofers Argumentation zufolge auf die geschlossenen Lokale zurückzuführen. "Weil sich Menschen nicht unter klaren Regeln im Café oder im Restaurant treffen können, weichen sie in den privaten Bereich aus, wo dann die Sicherheitsregeln nicht immer eingehalten werden", so der Bundesparteiobmann. "Mit demselben Argument, mit dem der Handel geöffnet wird, könnten auch Hotellerie und Gastronomie geöffnet werden."

Norbert Hofer bei einer Pressekonferenz der FPÖ zur aktuellen Corona-Politik
Norbert Hofer bei einer Pressekonferenz der FPÖ zur aktuellen Corona-Politik
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

"Nicht nachvollziehbar"

Die Öffnung des Handels begrüßt Hofer grundsätzlich, doch die Eintrittstests bei körpernahen Dienstleistungen stoßen auf Widerstand beim FPÖ-Chef: "Hier haben wir genau diese Zweiklassen-Gesellschaft, vor der wir immer gewarnt haben. Menschen werden vom Frisörbesuch oder von der Fußpflege ausgeschlossen, wenn sie sich nicht testen lassen."

Diese Vorgangsweise sei ob der aktuellen Infektionszahlen "nicht nachvollziehbar", teilt er weiter mit und verweist auf die ohnehin gültige FFP2-Maskenpflicht. "Es ist nicht nachvollziehbar anzunehmen, dass der Besuch eines Frisörs gefährlicher sein soll als das Einkaufen in einem Modegeschäft."

Vierter Lockdown?

Hofer tritt deshalb für eine vollständige Öffnung der Wirtschaft unter Einhaltung von Regeln ein. Im selben Atemzug warnt er aber bereits vor dem nächsten Lockdown, den er bereits am Horizont lauern sieht: "Der Kanzler hat heute in der Videokonferenz mit den Parteichefs gesagt, dass die Zahlen in den nächsten Wochen mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent steigen werden. Wenige Stunden später präsentiert er Öffnungsschritte, sagt aber gleichzeitig, dass es wieder Verschärfungen geben wird, wenn die Infektionszahlen ansteigen werden. Das heißt für mich: Lockdown Nummer 4 ist bereits wieder in Vorbereitung."

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