Oberösterreich

Warum Spinne "Kylie" jetzt zum Kriminal-Fall wird

Bei einem Linzer Tennis-Turnier wurde eine Spinne aus Australien entdeckt. Jetzt zieht sie sogar das Interesse von skrupellosen Händlern auf sich.

Johannes Rausch
Ein unseriöser Händler wollte aus der australischen Spinne Kylie Kapital schlagen.
Ein unseriöser Händler wollte aus der australischen Spinne Kylie Kapital schlagen.
Acht Beinchen

Spiel, Satz, Sensation! Australien – Linz – Wien: Kylie hat bereits eine lange Reise hinter sich. Anfang Februar wurde der Achtbeiner beim Tennis-Turnier "Upper Austria Ladies Linz" im Design Center von einem Techniker entdeckt.

Die Spinne befand sich in einem Container unweit der Veranstaltungs-Halle. Sie krabbelte einem Mitarbeiter zwischen dem Equipment eines australischen TV-Teams entgegen. "Heute" hat ausführlich berichtet.

Später wurde die rund sieben Zentimeter große Riesenkrabbenspinne im Linzer Tierheim auf "Kylie" getauft. Eine Reminiszenz an den millionenschweren Pop-Star von Down Under

"Sensation in Europa"

Wie mittlerweile bekannt ist, könnte es sich bei Kylie um einen Clou handeln: "Unserer Recherche nach – und wir haben viel recherchiert – wäre es die erste Nachzucht dieser Art im europäischen Raum", erklärt Barbara Ferber, Obfrau von "Acht Beinchen", gegenüber "Heute". Nachsatz: "Das wäre eine Sensation in Europa!"

Langsam entspinnt sich bei Kylie ein handfester Krimi. Denn jetzt kommt eine weitere Komponente hinzu: Ferber erhielt ein Mail von einem vermeintlichen Zoologen, der sich für ihre Spinne interessiert.

"Wir – eine Gruppe von Zoologen – bemühen uns seit vielen Jahren um den legalen Import der Art für ein Forschungsprojekt, verschiedene Studien sind bereits konkret geplant", heißt es in dem Mail.

Nach einigen Zeilen an Erklärungen folgt dann der Grund des Schreibens: "Wären Sie dazu bereit, uns das Tiere (!) samt Kokon zu überlassen? Und falls ja, zu welchem Preis?"

Ferber und ihre Kollegen konnten schnell herausfinden, dass es sich hier um eine äußerst dubiose Bitte handelt. Die Spinnen-Fachfrau schrieb dem Herrn zurück und verlangte eine seriöse Projekt-Beschreibung bzw. wissenschaftliche Unterlagen. Bis heute erhielt sie aber keine Antwort.

"Keine Euro-Zeichen in den Augen"

"Das Mail ist ein Fake. Hier versucht wahrscheinlich ein Händler, diese Spinnen-Art zu züchten und dann zu verkaufen. In der Hoffnung, viel Geld zu verdienen", erklärt Ferber. "Vielleicht hätte er uns viel Geld für Kylie gegeben. Aber wir haben keine Euro-Zeichen in den Augen", so Ferber.

Es habe schon mehrere zweifelhafte Anfragen gegeben, in denen nach Kylies Babys gefragt wurde: "Dies war allerdings die dreisteste."

"Hier versucht wahrscheinlich ein Händler, diese Spinnen-Art zu züchten und dann zu verkaufen. In der Hoffnung, viel Geld zu verdienen." Barbara Ferber, Obfrau von "Acht Beinchen"

Denn es sei jetzt nicht sinnvoll, diese Gattung ("Delena cancerides") "zu verstreuen und dann auf die Schnelle zu verkaufen". Doch dem Verein stehe nicht das Geld, sondern die Erhaltung dieser Art im Vordergrund.

Im Gegenteil: Ferber und ihr Team wollen eine "stabile Zucht" haben: "Es ist uns wichtig, dass sich diese Art bei uns stabil erhalten lässt", sagt Ferber. Das Phänomen von Anfragen zwielichtiger bis krimineller Geschäftemacher sei nicht unbekannt: "Händler importieren Tiere großflächig in Europa." 

"Vielleicht geben wir die Babys von Kylie irgendwann einmal in eine zoologische Einrichtung ab."

Man freue sich über die Möglichkeit, diese Art zu erhalten. "Vielleicht geben wir die Babys von Kylie irgendwann einmal in eine zoologische Einrichtung ab", sagt die Spinnen-Expertin.

Dann aber natürlich ausschließlich aus wissenschaftlichen Motiven. Kylie hingegen werde man niemals abgeben, denn sie habe sich einen "schönen und ruhigen Lebensabend" verdient.

Auto stürzt in Bach wegen Spinne

Im Tiroler Ort Stans (Bez. Schwaz) kam es aufgrund einer Spinne zu einem folgenschweren Verreißer: Eine 41-jährige Autolenkerin fuhr mit ihrem Wagen gerade durch den Ort, als ihr Sohn sie plötzlich auf eine Spinne an ihrer Kleidung hinwies.

Daraufhin verriss die Mutter aus Schreck das Lenkrad, durchbrach einen Holzzaun und stürzte mehrere Meter tief in den Stanser Bach ab. 

Der Pkw landete dabei am Dach. Der 12-jährige Sohn konnte sich selbständig befreien und auf dem seitlich im Bach liegenden Pkw auf die Rettungskräfte warten. Die Mutter musste von der alarmierten freiwilligen Feuerwehr aus dem Unfallfahrzeug befreit werden. 

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com