Ministerium erstattet Anzeige

Hofreitschule-Chef soll Luxusreisen abgerechnet haben

Gegen den Hofreitschule-Boss läuft eine Anzeige. Es geht um Spesen, Luxusreisen und Co. auf Firmenrechnung. Er ist sich keiner Schuld bewusst.
Christoph Weichsler
29.07.2025, 17:37
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Ein Skandal erschüttert die ehrwürdige Spanische Hofreitschule. Gegen Geschäftsführer Alfred Hudler wurde Strafanzeige erstattet – und zwar vom eigenen Aufsichtsorgan, dem Landwirtschaftsministerium. Der Verdacht: luxuriöse Dienstreisen, die angeblich eher Privatvergnügen waren.

Whistleblower hatten den Stein ins Rollen gebracht. Ihre Hinweise führten Mitte Juli zu einer Sonderprüfung. Am 21. Juli durchleuchtete die Interne Revision die Buchhaltung – mit brisantem Ergebnis. Laut "Standard" wurden zahlreiche Hotelaufenthalte 2024 mit Frau und Kind gebucht, während die Hofreitschule die Kosten trug.

Wochenenden und Flüge im Visier

Besonders pikant: Viele Reisen umfassten ohne erkennbaren Grund auch Wochenenden. Hudler soll zudem Flugtickets für seine Frau und seinen Sohn mit der Geschäftskreditkarte beglichen haben. Laut Ministerium verstoßen die Abrechnungen "größtenteils" gegen den Public-Corporate-Governance-Kodex. Der Schaden soll mehr als 14.000 Euro betragen.

Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte den Eingang der Anzeige. Ob ein Verfahren eingeleitet wird, steht noch aus. Für die Spanische Hofreitschule ist der Fall hochbrisant – sie steht als Wahrzeichen Österreichs weltweit im Rampenlicht.

Ministerium erstattete Anzeige nach interner Prüfung

Das Landwirtschaftsministerium bestätigte gegenüber "Heute", dass es nach Hinweisen auf mögliche Unregelmäßigkeiten aktiv geworden sei. Demnach seien dem Ministerium Hinweise zu Spesenabrechnungen in der Spanischen Hofreitschule übermittelt worden, woraufhin eine Sonderprüfung durch die interne Revision eingeleitet wurde.

"Im Zuge dieser Prüfung haben sich die Verdachtsmomente erhärtet", so ein Sprecher. Laut Ministerium sei man gesetzlich verpflichtet gewesen, die Staatsanwaltschaft Wien einzuschalten. Auch der Aufsichtsrat der Hofreitschule sei über die Vorwürfe und die Anzeige informiert worden.

Das sagt Hudler zu den Vorwürfen

"Heute" bat den Hofreitschule-Geschäftsführer Alfred Hudler um eine Stellungnahme zu den nun erhobenen Vorwürfen. Schriftlich teilte er mit: "Richtigerweise erfolgt derzeit zu diversen Themen eine Überprüfung der Internen Revision, im Zuge dessen auch ein Gespräch mit Vertretern des Landwirtschaftsministeriums stattgefunden hat. Nach meinem Kenntnisstand liegt derzeit noch nicht einmal ein Bericht der Revision vor. Die medial öffentlich gemachten Punkte sind also noch in keiner Weise geprüft und mit Fakten belegt."

„Ich gehe davon aus, dass im Revisionsbericht keine Verfehlungen meinerseits festgestellt werden, bin mir auch keines unkorrekten Verhaltens bewusst“
Alfred HudlerGeschäftsführer der Spanischen Hofreitschule

Und weiter: "Üblicherweise findet nach Vorliegen des Berichtes der Revision ein abschließendes Gespräch mit der/dem/den Geprüften statt, indem Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben ist. All dies ist bislang nicht der Fall. Ich gehe davon aus, dass im Revisionsbericht keine Verfehlungen meinerseits festgestellt werden, bin mir auch keines unkorrekten Verhaltens bewusst. Solange keine gesicherten Ergebnisse der Internen Revision vorliegen, kann ich zum gegenständlichen Sachverhalt derzeit leider keine weiteren Angaben machen.

Hudler weist alle Vorwürfe zurück

Hudler selbst zeigt sich gelassen. "Ich gehe davon aus, dass im Revisionsbericht keine Verfehlungen meinerseits festgestellt werden", erklärte er gegenüber dem "Standard". Er sei sich keines Fehlverhaltens bewusst. Die Unschuldsvermutung gilt.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 29.07.2025, 18:25, 29.07.2025, 17:37
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