"Alles gleichzeitig"

Hohe Pollenbelastung kann jetzt zu Atemnot führen

Mit dem warmen Wetter hat die Pollensaison Fahrt aufgenommen. Welche Pflanzen jetzt für fließende Nasen, juckende Augen und Asthmaanfälle sorgen.
Heute Life
11.03.2025, 07:52

Die Nase läuft, die Augen jucken und der Hals kratzt – die Pollensaison ist wieder in vollem Gange. Doch was vermeintlich harmlos klingt, kann sich bei vielen Menschen zu einem allergischen Asthma entwickeln. "Inhalationsallergene können auch zu Atembeschwerden oder gar einem Asthmaanfall mit Atemnot führen", erklärt Prim. Dr. Christian Posch, Vorstand der Dermatologischen Abteilung der Klinik Hietzing und der dazugehörenden Allergieambulanz, gegenüber "Heute".

Ärzte und Ambulanzen gefragt

Schuld an der aktuell extremen Belastung sei das zuletzt lang anhaltende kalte Wetter: "Erle und Hasel blühen normalerweise bereits im Jänner oder Februar, aber durch die anhaltende Kälte hat sich das bis zuletzt hinausgezögert. Sie haben jetzt erst ihren Höhepunkt erreicht und gleichzeitig hat bereits die Esche zu blühen begonnen", verrät Biologe Maximilian Bastl vom Pollenservice der MedUni Wien. "Es blüht also alles gleichzeitig und das kann sehr belastend für den menschlichen Organismus sein."

Die vielen Beschwerden sorgen aktuell für mehr Zulauf bei den Ambulanzen, was für diese Jahreszeit jedoch normal sei. Die meisten Allergiker würden in erster Linie Ärzte in den niedergelassenen Bereichen aufsuchen. "Allgemeinärzte, HNO-Ärzte, aber auch Kinderärzte sind hier die ersten Ansprechpartner", so Posch.

Was wirklich hilft

Neben Antihistaminika und kortisonhaltige Nasensprays helfe jetzt nur eines: "Die Areale meiden, wo die Pollen fliegen. Im Optimalfall Indoor bleiben. Die Filter bei modernen Raumlüftungen und auch in Autos fangen die Pollen relativ gut ab", erklärt der Mediziner. "Nicht hinausgehen ist der Schutz Nummer eins", sagt auch Bastl. Wer dennoch das schöne Wetter genießen möchte oder einfach nicht anders kann, dem rät er zu Sonnenbrille, FFP2-Maske und einen Schutz für die Haare, um die Pollen anschließend nicht bis nach Hause zu tragen.

Wer für nächstes Jahr vorsorgen möchte, dem empfiehlt Posch eine Diagnostik und eine spezifische Immuntherapie.

Das Schlimmste kommt noch

Ein guter Rat, denn ein Ende der Pollensaison ist vorerst bekanntlich nicht in Sicht. "Die Beschwerden aufgrund von Hasel und Erle sollten diese Woche zurückgehen, aber die Esche hat ihren Saisonhöhepunkt noch erreicht. Je nach Wetter können Pollen noch bis April fliegen", so Bastl.

Und damit nicht genug, denn dann komme erst das Schlimmste: Die Birke beginnt Mitte oder Ende März zu blühen. "Auf Birkenpollen regieren die meisten Menschen allergisch", mahnt Posch.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 11.03.2025, 07:59, 11.03.2025, 07:52
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