Oberösterreich

"Personal-Mangel" – beliebter Bäcker hat nachmittags zu

Eine beliebte Traditions-Bäckerei musste nun sieben Filialen nachmittags zusperren. Grund dafür ist der aktuelle Personal-Mangel.

Johannes Rausch
Insgesamt sieben Honeder-Filialen in Linz und Umgebung sperren wegen fehlendem Personal nachmittags zu.
Insgesamt sieben Honeder-Filialen in Linz und Umgebung sperren wegen fehlendem Personal nachmittags zu.
Heute, Honeder/Robert Maybach

"Es bleibt uns nichts anderes übrig", sagt Verkaufsleiter Stefan Freilinger von Honeder im Gespräch mit "Heute". Aufgrund eines Personal-Engpasses sei es notwendig gewesen, sieben Geschäfte in der Landeshauptstadt und Umgebung nachmittags zu schließen.

In großen Buchstaben steht auf dem Zettel, der am Auslagenfenster klebt: "Diese Filiale hat vorübergehend am Nachmittag geschlossen." Darunter findet man die Begründung: "Unsere Mitarbeiter und deren Wohl stehen bei uns an oberster Stelle."

Und weiters: "Größer als die bisherigen, durch die Personalsituation entstandenen Belastungen war nur deren unermüdlicher Einsatz. Aus Dankbarkeit für ihre Leistungen und Verantwortung für ihr Wohlbefinden schließen wir daher an Nachmittagen vorübergehend einige Filialen – um die Erholung zu gewährleisten, die sie brauchen und verdient haben."

Über den Winter waren bereits sechs Filialen von einer Schließung betroffen, jetzt sind es sogar sieben. Dabei handelt es sich um die Standorte Schillerpark, Spittelwiese, Med Campus, Biesenfeld, Hagenberg (Bez. Freistadt), St. Georgen (Bez. Perg) und Asten (Bez. Linz-Land). Hingegen wurden die Geschäfts-Lokale Linz-Pichling und Linz-Kaisergasse kürzlich wieder nachmittags geöffnet. 

Zu wenig Belegschaft

"Die Schließungen sind dem Personal-Mangel geschuldet", betont Freilinger. "Man muss aber auch erwähnen, dass die Nachfrage an den erwähnten Standorten am Nachmittag nicht so hoch ist." Bäckereien seien allgemein in der Früh stärker besucht.

Um die betroffenen Filialen wieder ganztägig betreiben zu können, benötige man rund 25 Mitarbeiter. Sehr schwierig sei derzeit vor allem, Vollzeit-Angestellte zu finden.

Firmenchef Reinhard Honeder
Firmenchef Reinhard Honeder
Honeder

Wie lange müssen Kunden noch warten, bis sie wieder nachmittags Gebäck und Co. einkaufen können? "Sobald es die Personal-Situation zulässt, sperren wir den ganzen Tag auf", so Freilinger. Die Konsumenten würden diesen Schritt nachvollziehen. Man habe sich immer gut auf die "momentan gültige Situation" eingestellt.

"Sobald es die Personal-Situation zulässt, sperren wir die betroffenen Filialen wieder auf." Honeder-Verkaufsleiter Stefan Freilinger

Nach wie vor ist die wirtschaftliche Lage eine Herausforderung: "Die Situation für Bäckereien ist nicht leichter geworden", so Freilinger. Hohe Kosten für Energie und Rohstoffe seien weiterhin problematisch.

Im Juli setzte Honeder einen Schritt, um Mitarbeiter angesichts der Inflation zu unterstützen: Angestellte bekamen eine Lohnerhöhung von fünf und zehn Prozent. Für den Firmen-Chef Reinhard Honeder sei diese Handlung ein "Ansatz zur Energiekrise": "Wir haben das freiwillig gemacht, um ihnen unter die Arme zu greifen."

Der 1893 in Weitersfelden (Bez. Freistadt) gegründete Familienbetrieb hat mittlerweile 26 Filialen und beschäftigt rund 250 Mitarbeiter, darunter zehn Lehrlinge.

Bäcker im Krankenstand gekündigt

Einem Bäcker wurde übel mitgespielt: 19 Jahre lange hatte ein Mann für ein Welser Unternehmen gearbeitet. Und ausgerechnet, als er erkrankte, wurde er hinausgeworfen. 

Darüber hinaus schuldete ihm sein Arbeitgeber noch den Lohn der vorangegangenen vier Monate. Außerdem wurden 500 Überstunden und der Urlaubszuschuss nicht gezahlt. Daraufhin wandte sich der 50-Jährige an die Arbeiterkammer

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