Spanien

"Ich dachte, es sei ein Hai" – Alarm auf Mallorca

Erneut ist ein Rochen an der Playa de Palma gestrandet und kurz darauf verstorben. Das Palma Aquarium untersucht nun die Todesursache des Tieres.
20 Minuten
18.06.2025, 14:33
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An der Küste der Mittelmeerinsel Mallorca strandeten in den vergangenen Wochen immer wieder Rochen – die Ursache ist noch nicht bekannt. Eine Leserin war an der Playa de Palma, als am Dienstagmittag ein weiterer Rochen auftauchte. "Ich dachte erst, es sei ein Hai, wegen der Flosse, und alle haben auch ‹Shark, Shark, Shark› gerufen", erzählt sie.

Ein Bademeister und zwei Taucher haben dann versucht, das Tier mit einem Netz einzufangen, was nach 20 Minuten gelungen sei. "Dann sind ganz viele Leute zu dieser Stelle gegangen, und der Bademeister hat immer wieder gepfiffen, aber die Menschen waren viel zu nahe am Tier."

Mitarbeiter der Stiftung Palma Aquarium fischten den erschöpften Rochen schließlich aus dem Wasser und transportierten ihn ab. Wie die "Mallorca Zeitung" berichtet, verstarb das Tier wenig später. Die Stiftung untersucht nun anhand von Gewebeproben, wie es dazu kam.

Viren oder Bakterien könnten die Ursache sein

Nach Angaben der Meeresschutzstiftung des Palma Aquarium tauchen an den Küsten Mallorcas und der anderen Balearen-Inseln immer mehr Rochen auf. Das ungewöhnliche Phänomen sei im gesamten spanischen Mittelmeerraum zu beobachten. Viele der Tiere verendeten am Strand.

Warum so viele verschiedene Rochen an die Küste treiben und sterben, ist noch unklar. Laut der Stiftung könnte ein Bakterien- oder Virenbefall den Orientierungssinn der Tiere beeinträchtigen. Das könnte zu einem Massensterben unter den bereits bedrohten Arten führen.

Badegäste sollen den Notruf wählen

Allein von der Gattung der vom Aussterben bedrohten Teufelsrochen – die deutlich größer als die Stechrochen sind – seien seit Mai auf den Balearen fünf Exemplare gestrandet, hieß es in einer jüngsten Bilanz der Stiftung. Etwa 20 weitere Teufelsrochen seien in anderen Teilen des spanischen Mittelmeerraums angeschwemmt worden.

Das Aquarium bittet Badegäste, die vom Aussterben bedrohten Rochen in Ufernähe nicht zu berühren und sofort die Notrufnummer 112 zu wählen. "Ihr Hinweis kann entscheidend sein – sowohl für das Wohl des Tieres als auch dafür, zu verstehen, was gerade geschieht", hieß es in einer früheren Mitteilung der Meeresschutzstiftung.

Schnittverletzungen bei letztem Vorfall

Ein junger Strandbesucher hat sich, als ein Rochen vor wenigen Tagen strandete, eine tiefe Schnittverletzung am Arm zugezogen, als er das Tier berührte. Der Zwischenfall mit dem Stechrochen ereignete sich am Strand der britischen Urlauberhochburg Magaluf im Südwesten der spanischen Mittelmeerinsel, wie die Meeresschutzstiftung des Palma Aquarium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

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