So spannend kann ein Praktikum bei der Polizei sein. Für nur drei Tage sollten Schüler des Gymnasiums Erding (Bayern) in die Arbeit der Bundespolizei am Flughafen München "schnuppern". Dass Schüler dabei sofort eine Marihuana-Fährte wahrnehmen würden war so nicht geplant.
Denn als einer der Schüler am Donnerstag, 12. Juni, durch das Flughafen-Center ging bekam er plötzlich ein kleines Plastik-Baggy mit grünem Inhalt überreicht – vor den Augen seiner Mitschüler. Statt eines Deals kam es aber kurz darauf zur Perlustrierung durch Polizeibeamte.
Denn obwohl der 16-jährige zunächst "perplex aufgrund der Situation" war, wie ein Sprecher der Bundespolizei Flughafen München gegenüber "Heute" erklärte, reagierte er richtig und verständige sofort anwesende Polizeibeamte.
„Diese Situation war für den 16-jährigen natürlich absolut ungewöhnlich, aber auch spannend, da er auf einmal mittendrin in polizeilichen Ermittlungen war. In seinem Berufswunsch, Polizist zu werden, war er auf jeden Fall bestärkt“Pressestelle der Bundespolizei Flughafen München auf "Heute"-Anfrage
Der 39-jährige Nürnberger, der in Begleitung eines 20-jährigen Familienangehörigen auf dem Weg nach Thailand war, wurde wegen des Verdachts auf unerlaubte Abgabe von Betäubungsmitteln gemäß § 29 des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) angezeigt.
Da der Empfänger minderjährig ist liegt ein erschwerender Tatbestand gemäß § 34 Abs. 3 Satz 2 Nr. 3 Konsumcannabisgesetz (KCanG) vor. Die Abgabe von Cannabis an Jugendliche unter 18 Jahren ist in Deutschland streng verboten und wird strafrechtlich verfolgt.
Unglaublich aber wahr: Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnten die beiden Männer ihre Reise nach Bangkok fortsetzen. Aufgrund der "geringen Menge" und des festen Wohnsitzes des Tatverdächtigen in Deutschland sei eine Untersuchungshaft nach deutschem Recht nicht gerechtfertigt gewesen, wie die Pressestelle der Flughafenpolizei gegenüber "Heute" erklärte.