Schwerer Schlag gegen den Rechtsextremismus in Portugal: Bei 15 Durchsuchungen in Lissabon und im Großraum Lissabon nahm die Kriminalpolizei am Dienstag sechs Verdächtige fest. Laut Behörden planten die Mitglieder der Gruppe unter anderem Anschläge auf das Parlament.
Die Ermittler stellten Sprengstoff, Schusswaffen, Munition, IT-Ausrüstung und sogar 3D-Drucker zur Waffenherstellung sicher. "Es hat uns überrascht, welche Qualität und Vielfalt das sichergestellte Material hat", sagte Manuela Santos, Chefin der Anti-Terror-Einheit.
Brisant: Unter den Festgenommenen ist auch ein hochrangiger Polizeibeamter. Santos schließt nicht aus, dass noch weitere Angehörige von Polizei oder Militär in die Gruppe verwickelt sein könnten
Die rechtsextreme Gruppe "Movimento Armilar Lusitano" (MAL) hatte sich bewaffnet, Mitglieder rekrutiert und gezielte Anschläge auf Institutionen geplant. Schon seit der Pandemie beobachten Portugals Behörden eine Zunahme rechtsextremer Aktivitäten.
Der Polizeicoup wird in Portugal als Erfolg gefeiert – weckt aber auch Sorgen. "Wir sind sehr besorgt über die Zunahme rechtsextremer Aktivitäten. Das ist sehr gefährlich", warnte Kripo-Direktor Luís Neves. Auch Extremismus-Expertin Cátia Moreira de Carvalho sieht dringenden Handlungsbedarf, mehr Präventionsmaßnahmen seien nötig.
