Neun getötete Schüler, eine erschossene Lehrerin, zahlreiche Verletzte, der Täter selbst hingerichtet: Das ist die traurige Bilanz des bisher größten School Shootings in der Geschichte des Landes in Graz am 10. Juni.
Unter dem Eindruck dieser Horrortat hatte die schwarz-rot-pinke Koalition Nachschärfungen beim Waffenrecht versprochen. Immerhin hatte der Täter zwei – legal erworbene – Schusswaffen bei sich. Mittwochfrüh beschließt der Ministerrat die strengeren Regeln.
Aber was sagt eigentlich die Bevölkerung zu einer Verschärfung der bestehenden Gesetze? Für "Heute" fragte "Unique Research" 500 wahlberechtigte Österreicher ab 16 Jahren, was sie von einem Verbot des Verkaufs von Schusswaffen an Privatpersonen halten. Die Ergebnisse sind eindeutig (maximale Schwankungsbreite ±4,4 Prozent).
Demnach wollen gleich 74 Prozent der Befragten, dass Privatpersonen gar keine Waffen mehr kaufen dürfen. 21 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Nur sechs Prozent wollten keine Angabe machen.
Am größten ist die Zustimmung zu einem solchen Verbot bei Grün- und Neos-Wählern mit jeweils satten 94 Prozent. Bei den Grünen ist kein einziger Befragter "sehr" gegen das Verbot. Dahinter folgen ebenfalls mit großen Mehrheiten von 85 beziehungsweise 84 Prozent Anhänger von ÖVP und SPÖ.
Selbst bei FPÖ-Fans, deren Partei sich eindeutig gegen jegliche derartige Verbote ausspricht, sind 57 Prozent der Befragten sehr wohl dafür. Allerdings ist die Skepsis mit immerhin 39 Prozent bei ihnen mit Abstand am deutlichsten ausgeprägt.
Mit 76 Prozent befürworten weibliche Befragte ein Waffenverbot für Privatpersonen stärker als Männer (71 Prozent).
Nach Altersgruppen betrachtet sind Befragte ab 60 Jahren mit 78 Prozent am stärksten für eine solche Regelung, gefolgt von Personen zwischen 16 und 29 Jahren. Sie wünschen sich zu 77 Prozent ein solches Verbot.
Auch der Bildungsgrad macht einen Unterschied. Demnach begrüßen 81 Prozent der Befragten mit Matura ein Komplettverbot. Bei Personen ohne sind es "nur" 70 Prozent.
Und wie beurteilt Meinungsforscher Peter Hajek diese Ergebnisse? "Die große Zustimmung ist ob der aktuellen Situation, insbesondere der nicht funktionierenden psychologischen Kontrolle, nicht überraschend. Auch in der FPÖ Wählerschaft gibt es trotz Skepsis eine Mehrheit pro Verschärfung", sagt er im Gespräch mit "Heute".