Der Amoklauf an einer Grazer Schule, bei dem der Täter zehn Menschen durch Schüsse tötete, ist das österreichische Waffengesetz erneut ins Zentrum der öffentlichen Diskussion gerückt.
Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) fordert ein Verbot privater Schusswaffen. Sie sagt in der ZiB 2, dass sie "zutiefst überzeugt" ist, dass Waffenscheine "zu schnell vergeben werden". Auch die Grünen fordern ein Verbot für Privatpersonen. Die FPÖ hält die bestehenden Regeln für strikt genug und die Regierungsparteien ()ÖVP, SPÖ, Neos) wollen das Thema derzeit nicht diskutieren – jetzt stehe die Trauer im Vordergrund.
"Heute" hat sich in der Wiener City umgehört. Was sagen die Österreicher, soll das Waffengesetz verschärft werden?
„Man muss Richtlinien schaffen, dass nicht jeder so einfach zu einer Waffe kommt!“Andrea, 54findet die aktuelle Regelung unverantwortlich
>> Im Video: So stehen die Wiener zum österreichischen Waffengesetz
"Ich wusste nicht, dass man so einfach an eine Waffe kommt. Ich dachte mir, das gibt’s nur in Amerika", zeigt sich Eva empört.
"Das muss absolut strenger geregelt werden, ich finde das unverantwortlich", sagt Andrea.
Das denkt auch Roman: "Für was braucht man eine Waffe zu Hause? Das ist kompletter Blödsinn, wenn man nicht Jäger, Polizist oder beim Bundesheer ist".
Edward meint, das Problem sei weniger der Waffenbesitz als fehlende psychologische Unterstützung für Kinder und Jugendliche: "Wir müssen verhindern, dass sie Bock auf Waffen bekommen" sagt er zu "Heute".
Das gibt es in Österreich nur selten: Am Tag nach dem schrecklichen Amoklauf sind sich – zumindest die von uns befragten – Bürger einig, der Zugang zu Waffen soll unbedingt erschwert werden.