Spaniens Regierung greift im Kampf gegen illegale Ferienwohnungen hart durch: Die Kurzzeitvermietungs-Plattform Airbnb soll wegen unzulässiger Inserate eine Millionenstrafe zahlen.
Wie das Verbraucherschutzministerium am Montag mitteilte, wurde ein Bußgeld von rund 64 Millionen Euro verhängt. Begründung: Zahlreiche Wohnungen, die über Airbnb angeboten wurden, hätten nicht touristisch vermietet werden dürfen. Airbnb müsse "die festgestellten Mängel beheben und die illegalen Inhalte entfernen", so das Ministerium.
Verbraucherschutzminister Pablo Bustinduy stellte die Strafe in Zusammenhang mit der angespannten Lage am Wohnungsmarkt: "Tausende Familien leben aufgrund der Wohnungskrise in prekären Verhältnissen, während sich einige wenige dank Wirtschaftsmodellen, die Menschen aus ihren Wohnungen vertreiben, bereichern", erklärte er.
Airbnb wird vorgeworfen, vor allem in Städten wie Barcelona und Valencia zur Wohnungsknappheit beizutragen, weil es für Eigentümer lukrativer sei, an Touristen zu vermieten als an Einheimische.
Spanien ist zugleich eines der meistbesuchten Länder der Welt: 2024 wurden laut Berichtslage 94 Millionen Besucher gezählt – damit lag das Land hinter Frankreich auf Platz zwei. Für dieses Jahr wird sogar mit einem neuen Rekord gerechnet. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, gleichzeitig wächst jedoch in Teilen der Bevölkerung die Kritik an den Folgen des Massentourismus.