Stefan Kraft steht vor einer ganz besonderen Saison. Der 32-jährige Skisprung-Star wird nicht nur einen spannenden Olympia-Winter erleben, ihm steht auch privat eine aufregende Zeit bevor: Seine Frau Marisa und er erwarten Anfang Dezember ihr erstes Kind.
"Ich möchte natürlich unbedingt bei der Geburt dabei sein", sagte Kraft bei einem Medientermin in Salzburg. Der errechnete Termin ist der 2. Dezember – mitten in der noch jungen Weltcup-Saison.
Der Weltcup-Stopp im finnischen Ruka (29. und 30. November) könnte deshalb ohne den dreifachen Gesamtweltcupsieger stattfinden. "Schauen wir, ob ich vielleicht Ruka auslasse, oder wir was mit Sponsoren zusammenkriegen, dass ich kurzfristig heimkomme. Da sind wir gerade am Planen", erklärte Kraft.
Fix ist jedenfalls: Eine kurze Babypause wird es geben. "Fünf Wochen auszulassen, spielt sich nicht. Aber ein, zwei Wochen werde ich sicher auslassen", kündigte der Pongauer an. Damit könnte Kraft die Bewerbe in Wisla und Klingenthal verpassen, ehe er bei der Tournee-Generalprobe in Engelberg (20./21. Dezember) wieder einsteigt.
Nach kleineren Problemen zu Sommerbeginn läuft die Vorbereitung auf Olympia im Februar in Mailand auf Hochtouren. "Kraftmäßig ist alles da, die letzte Spritzigkeit fehlt noch. Aber aus Erfahrung ist die nach zwei, drei harten Einheiten sofort da", zeigte sich Kraft zuversichtlich.
Der 32-Jährige sieht sich gut gerüstet für den Saisonstart – wenn auch mit realistischer Selbsteinschätzung: "Aktuell ist es eine Fifty-fifty-Chance, ob ich den Sprung nach Wunsch erwische. Ich muss die Quote bis zum Start auf drei von vier bringen." In rund fünf Wochen startet der Weltcup im norwegischen Lillehammer. (22.–23.11.)