Franzoso war beim Schneetrainingslager in Chile Mitte September schwer zu Sturz gekommen, gegen einen Zaun gekracht und zwei Tage später, am 15. September, dem Tag vor seinem 26. Geburtstag, verstorben. Das tragische Ableben des italienischen Weltcup-Fahrers löste jedenfalls eine Diskussion über die Sicherheit der Speed-Disziplinen aus – gerade auch bei Trainingsläufen.
Nun meldete sich auch Sarrazin zu Wort. Der französische Star-Abfahrer war im Abschlusstraining zum Speed-Klassiker von Bormio Ende Dezember 2024 schwerst zu Sturz gekommen, erlitt dabei eine Gehirnblutung. Der Franzose befindet sich nach wie vor in der Reha-Phase und kündigte bereits an, in der bevorstehenden Weltcup-Saison jedenfalls kein Rennen zu bestreiten. Ob der Sieger von drei Abfahrten und einem Super-G noch einmal in den Ski-Weltcup zurückkehren wird, ist offen. Auch wenn Sarrazin die Olympischen Spiele 2030 in seiner Heimat Frankreich vor Augen hat.
Trotzdem zeigte sich Sarrazin nun tief emotional. "Sein Tod hat mich getroffen. Ich kannte ihn gut", meinte der 30-Jährige über das Franzoso-Ableben zu "Eurosport".
"Die Trainingsorte sind nicht so gesichert, wie die Weltcup-Rennen. Das wissen wir, aber wenn man darüber nachdenkt, kommt man nicht weiter. Es ist klar, dass es alles andere als sicher ist. Man muss sich dessen bewusst sein: Es kann jederzeit alles passieren", meinte der Ski-Star weiter, fügte an: "Aber wenn man nur daran denkt, sollte man den Sport wechseln. Auch wenn ich heute eine andere Sichtweise habe, weil ich etwas Abstand gewonnen habe."
Trotzdem sei augenscheinlich, dass sich Dinge ändern müssen, betonte der Franzose: "Man sollte nicht erst warten, bis es Tote gibt, um über Sicherheit zu sprechen", wurde Sarrazin deutlich. "Das hätten wir schon viel früher tun müssen, wir Fahrer als Erste", so der 30-Jährige. Und nahm auch sich selbst an den Pranger: "Ich bin auch schuldig. Ich gehe an den Start, ich akzeptiere das alles. Wenn man mich heute fragen würde, wüsste ich, was ich sagen und vorschlagen könnte. Man darf es nicht auf die leichte Schulter nehmen, es geht um Menschenleben", so der Franzose.
Andere Helme, neue Normen oder die eingeführten Airbags wären erste Maßnahmen, würden aber Zeit verlangen. Eine Maßnahme könne aber schnell umgesetzt werden, meinte Sarrazin: "Die Schaffung sicherer Trainingsorte und die Begrenzung der Stunden auf den Skiern, wie es in der Formel 1 der Fall ist. Das würde die gefährlichen Bedingungen einschränken und die Vorbereitung etwas fairer machen", meinte der Franzose weiter. Gerade die Kosten für die Sicherheitsvorkehrungen bei Trainingsläufen sind besonders hoch.