Tiefe Schnittwunde, durchtrennte Nerven, Schulterluxation inklusive Infektion und mehrerer Operationen - Aleksander Aamodt Kilde ist seit seinem Wengen-Sturz im Jänner 2024 außer Gefecht. Noch. Denn im Olympia-Winter feiert der 33-Jährige sein Comeback.
"Ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen, aber Beaver Creek Anfang Dezember ist das Ziel", sagt der Norweger zu "Heute". Kildes Augen leuchten, er sprüht vor Vorfreude. Das war in den letzten 21 Monaten nicht immer so. "Ich hatte Gedanken, die ich nicht für möglich hielt. Wird es je wieder okay? Kann ich mit meiner Schulter je wieder etwas heben? Muss ich sogar zurücktreten?"
Er musste nicht. "Klar ist, dass der Fuß nie wieder wie früher wird. Das ist wie bei einem Autounfall. Du lässt es reparieren, aber es fährt sich danach anders. Was nicht heißt, dass es nicht mehr schnell ist", erklärt Kilde. "Früher habe ich mich unzerbrechlich gefühlt. An diesen Punkt will ich wieder kommen."
Auch die Schulter sei erst bei 80 Prozent. "Ich bin in der Bewegung einfach eingeschränkt. Man denkt, die Schulter ist nicht so wichtig beim Skifahren, ist sie aber. Man braucht sie bei jeder Bewegung."
Trotz aller Rückschläge in der Vergangenheit blieb der Ski-Star nach außen hin positiv. Woher kommt die Energie? "Diese Mentalität habe ich von meinen Eltern. Das Leben ist zu kurz für schlechte Tage. Es gibt natürlich welche, aber man kann immer was tun."
Eine große Hilfe ist freilich auch seine Verlobte: Mikaela Shiffrin. "Wir haben eine geile Zeit zusammen, wir ergänzen uns ideal." Das Paar lebt (zeitweise) in Innsbruck. "Wenn sie da ist, ist sie der Chef", grinst Kilde. "Happy wife, happy life." An den Alltag in Tirol hat sich das Speed-Ass längst gewöhnt. "Wir haben ein gutes Leben. Manchmal muss ich Selfies machen, aber ich gehe ganz normal zum Spar und kaufe, was ich möchte."
Amüsiert verfolgte Kilde in den letzten Wochen die Schlagzeilen über Elch Emil. Ganz nachvollziehen konnte er sie nicht, leben in seiner Heimat doch rund 200.000 Stück. "In Norwegen haben wir jede Woche einen Emil. Aber zugegeben, ein Elch in der Stadt ist schon geil. Es ist eine lustige Geschichte, das braucht man im Leben."