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In diesem Land steht Geschlecht "X" jetzt sogar im Pass

Ab 2022 können sich Menschen in den USA, die sich weder als männlich noch als weiblich einstufen, die Zuschreibung "X" in den Pass eintragen lassen.

Nikolaus Pichler
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In den USA werden die LGBTQI+-Rechte ausgebaut.
In den USA werden die LGBTQI+-Rechte ausgebaut.
JOSE JORDAN / AFP / picturedesk.com

Die USA haben erstmals einen Pass für einen Menschen ausgestellt, der sich weder als weiblich noch als männlich einstuft. In dem Ausweis wird ein "X" als Geschlechtszuschreibung vermerkt, wie das Außenministerium in Washington am Mittwoch bestätigte.

Diese Option soll es ab Anfang 2022 gemeinhin für intersexuelle Menschen, jene mit nichtbinärer Geschlechtsidentität sowie geschlechts-nonkonforme Personen geben.

Die US-Sondergesandte für LGBTQI+-Rechte, Jessica Stern, sprach von einem historischen und feierlichen Schritt. Dadurch würden Dokumente der Regierung in Einklang mit der "gelebten Realität" gebracht, dass es ein breiteres Spektrum menschlicher Geschlechtsmerkmale gebe, als sie in den bisherigen zwei Zuschreibungen widergespiegelt würden. "Wenn eine Person Ausweisdokumente erlangt, die deren wahre Identität reflektieren, lebt sie mit größerer Würde und Achtung", fügte Stern hinzu.

Antrag zurückgewiesen 

Dana Zzyym befindet sich seit 2015 in einem Rechtsstreit. Für wen der Pass ausgestellt wurde, teilte das Außenministerium nicht mit. Vermutlich ging er an Dana Zzyym, eine intersexuelle Person aus Colorado, die sich schon seit 2015 einen Rechtsstreit mit dem Außenministerium liefert.

Ihr Antrag auf einen Pass wurde zurückgewiesen, weil sie im Bogen weder männlich noch weiblich angekreuzt hatte. Gerichtsakten zufolge schrieb Zzyym den Begriff "intersexuell" über die Kästen für "M" und "F" (female für weiblich) und beantragte in einem separaten Schreiben, dass als Geschlechtszuschreibung ein "X" zugelassen werde.

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