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Ist ein "Fall Özil" auch in der ÖFB-Auswahl möglich?

Heute Redaktion
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Der Team-Rücktritt von Mesut Özil und die Abrechung mit dem DFB schlägt in Deutschland hohe Wellen. Wie ist die Situation im ÖFB? Leo Windtner spricht.

Fußballer mit Migrationshintergrund – eigentlich nichts ungewöhnliches, aber aktuell ein heikles Thema. In Deutschland trat Mesut Özil aus dem Nationalteam zurück, er sieht sich nach der Aufregung um sein Foto mit Türkei-Machthaber Recep Tayyip Erdogan als Rasssismus-Opfer. Der DFB ist unter Rechtfertigungsdruck und weißt die Vorwürfe entschieden von sich. Wäre so ein Skandal auch in Österreich möglich?

Windtner spricht



ÖFB-Präsident Leo Windtner nimmt in der "Presse" zum Vorfall Stellung. Er erklärt: "Bei uns im ÖFB ist das Thema Foto im Rahmen der Teamcamps klar und straff geregelt. Da kann kein Spieler ausbüchsen, er steht dann unter permanenter Betreuung des ÖFB. Wir tragen schließlich auch die Verantwortung für Klubs, Sponsoren und uns als Verband."

Frage der Kommunikation

Auf Geschehnisse außerhalb von Team-Lehrgängen hat der ÖFB aber keinen Einfluss, wie Windtner gesteht: "Da haben wir keine Handhabe." Aus der Aufregung in Deutschland hat man in Österreich jedenfalls die Lehren gezogen: "Solche Sachlagen lassen sich nur lösen, wenn der Spieler selbst nach vorne tritt und alles klarstellt. Es geht um authentische Aufklärung. Ansonsten geht es in zu viele Richtungen, lässt es zu viel Raum für andere Meinungen zu."

Falsche Strategie



Der DFB habe in der "Causa Özil" einfach die falsche Strategie gewählt: "Mit Totschweigen ist der Sache nicht gedient." Das sieht auch ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer so: "Sollte Derartiges eines Tages bei uns eintreten, würden wir als ÖFB zeitnah darauf drängen, dass sich der Spieler erklärt, eine Stellungnahme abgibt. Er soll seine Motive schildern bzw. die Richtigkeit der Aufnahme bestätigen." (heute.at)