Die geopolitische Situation bleibt weiterhin angespannt. Der Ukraine-Krieg dauert nun schon mehr als drei Jahre an, in den USA kämpft die Wirtschaft mit dem neu-gewählten US-Präsident Donald Trump – "Heute" berichtete.
Um sich wirtschaftlich und auch im Krieg einen Vorteil zu verschaffen, setzten zahlreiche Länder auf zielgerichtete Spionage, vor allem in Unternehmen mit sensibler Technologie. Neben Hackerangriffe und Sabotagen werden immer wieder geheime Informationen und Daten nach außen gespielt – auch Österreich ist betroffen.
"Das Problem wird seit dem Ukraine-Krieg immer größer. Wir müssen deutlich wachsamer sein als zuvor", erklärte eine Person eines Chip- und Sensorikherstellers gegenüber der "Presse". Wie viele Unternehmen aber genau von Spionage in Österreich betroffen sind, lässt sich schwer sagen.
Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) hat nun gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung eine Studie zur Spionagebedrohung für Österreichs Firmen in Auftrag gegeben.
Die Erkenntnis: Gleich neun Prozent der Unternehmen gaben an, schon einmal Opfer von Spionage gewesen zu sein. Sicher, dass sie aber wirklich ausspioniert wurden, waren sich nur drei Prozent, sechs vermuteten es jedenfalls, so die "Presse".
"Dieses Ergebnis ist aus Sicht des Verfassungsschutzes stringent, da es sich bei den Tätern in diesem Kriminalitätsfeld zumeist um fremde Nachrichtendienste handelt. Sie versuchen, bei ihren Tathandlungen gegen österreichische Unternehmen keine Spuren zu hinterlassen", heißt es in einer Stellungnahme der DSN.
Die Zahlen würden aber auf eine hohe Dunkelziffer hindeuten, erklärte Walter Unger, der bis zu seiner Pensionierung jahrelang Cyberchef des Abwehramts im Bundesheer war. In Deutschland würden neuere Untersuchungen immerhin zeigen, dass acht von zehn Unternehmen von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage betroffen sind.