Nach dem Katastrophen-Start mussten es die Jüngsten richten. Die beiden Teenager Dejan Radonjic und Sanel Saljic führten die Wiener Austria am Sonntag vor der Länderspielpause zum dringend benötigten Befreiungsschlag. Die "Veilchen" feierten in Runde fünf den ersten Bundesliga-Saisonsieg, zitterten sich gegen Altach zum 1:0-Erfolg.
Nach dem Aus in Cup und Europa und vier sieglosen Runden zum Auftakt hatte Sportvorstand Jürgen Werner diese Woche für den Paukenschlag gesorgt, seinen sofortigen Rückzug verkündet. Coach Stephan Helm ging angezählt in die Runde – nur zweieinhalb Monaten, nachdem die Austria bis zum allerletzten Spieltag um den Meistertitel gespielt und die Saison als Dritter beendet hatte.
Jetzt das erste, aber umso größere Durchatmen! Der 19-jährige Saljic zirkelte in Minute 57 seine Eckball-Flanke präzise auf den Kopf des 19-jährigen Radonjic. Der Innenverteidiger nickte bei seinem ersten Startelf-Einsatz als Profi eiskalt ein, nachdem er sich im Zweikampf gegen Ex-"Veilchen" Alexander Gorgon durchgesetzt hatte.
Der erste "Dreier" lässt die Austria an GAK und LASK vorbei auf Platz neun klettern und nach Chaos-Tagen etwas beruhigter in die Länderspielpause gehen. Die Leistung war über weite Strecken solide, aber bei weitem nicht durchwegs überzeugend. Am Ende drückte Altach gegen offenkundig verunsicherte Hausherren auf den Ausgleich. Abwehrchef Aleks Dragovic und sein Teenager-Kollege Radonjic hielten erfolgreich die Null.
Offen ist, ob die Austria auf dem Trainermarkt tätig wird und ob weitere Personal-Änderungen dem Rücktritt von Werner folgen. Fakt ist: Der Klub befindet sich auch in finanzieller Schieflage, könnte nach dem Verkauf von Spielmacher Dominik Fitz zu einem oder zwei weiteren Abgängen gezwungen sein – Grund ist unter anderem der Entfall der einkalkulierten Europa-Millionen.
Ein Trainerwechsel würde das Budget zusätzlich strapazieren. Der Auftritt am Sonntag erweckte den Eindruck, als erreiche Helm seine Mannschaft noch …