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Jetzt spricht der Boss! Darum muss Koller gehen

Marcel Koller ist auf Abschiedstournee! ÖFB-Boss Windtner erklärt die Trennung von Österreichs Teamchef.

Heute Redaktion
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Der Vertrag von Marcel Koller wird nicht verlängert. Diese Entscheidung steht seit Freitagabend fest. Das ÖFB-Präsidium stimmte ab und kam zu dem Ergebnis, dass die Tage des Teamchefs nach den verbleibenden zwei WM-Quali-Spielen gezählt sind (Serbien und Moldawien).

Der tiefe Fall



Koller entfachte in der Qualifikation für die EURO 2016 in Frankreich eine neue Euphorie um das Nationalteam. Der Schweizer führte Fußball-Österreich zur EM-Endrunde. Im FIFA-Ranking lachte der ÖFB von Platz zehn.

Dann kam der Tiefe Fall. Aus dem Architekten des EURO-Wunders wurde schnell der Buhmann und Schuldige für die derzeitige Krise. Die EURO war nach drei enttäuschenden Gruppenspielen vorbei. Die WM-Quali scheiterte. Seit dem jüngsten Länderspieldoppel gegen Wales (0:1) und Georgien (1:1) steht fest, dass die WM 2018 ohne Österreich stattfindet.

Das ÖFB-Team rutschte auf Rang 57 ab - hinter Nationen wie Haiti, Burkina Faso, Saudiarabien und Marokko.

Die Erklärung



Der ÖFB zog nun also die Reißleine. Die Begründung für die bevorstehende Trennung fällt dementsprechend klar aus. Boss Leo Windtner erklärt: "Es ist die nüchterne und realistische Statistik der Ergebnisse der letzten 18 Spiele, wo wir letztlich nur vier gewonnen haben. Und wie in einem Wirtschaftsbetrieb, wo zu guter Letzt am Jahresende das Ergebnis zählt, ist es auch natürlich im Sport so, dass die Resultate ausschlaggebend sind und entscheiden über den Erfolg oder Misserfolg."

Wie es weitergeht



"Der Sportdirektor hat jetzt die Aufgabe, eine fundierte Analyse zu liefern, wie wir den Turnaround wieder schaffen können. Die weiteren Schritte für die Teamchef-Suche werden in einer zeitnahen weiteren Sitzung des Präsidiums besprochen", so Windtner weiter.

Der Boss gibt sich gelassen. Im Hintergrund läuft die Suche nach dem passenden Nachfolger Kollers aber auf Hochtouren. In den heimischen Medien werden Namen wie Andreas Herzog, Franco Foda, Lars Lagerbäck, Armin Veh und sogar Thomas Tuchel genannt. Ein Favorit ist bis dato nicht auszumachen.

Klare Abgsagen gab es hingegen von Peter Stöger, der mit seinen Kölnern noch einiges vor hat und Ralph Hasenhüttl. Letzterer sorgt mit RB Leipzig in der deutschen Bundesliga für Furore. Beide spielen mit ihren Teams international, haben ein gutes Standing und sind wohl noch Jahre von einem möglichen Engagement beim Nationalteam entfernt. (Heute Sport)