Formel 1

Jetzt spricht der Red-Bull-Boss über den Budget-Streit

Die FIA legt sich fest: Red Bull hat 2021 gegen die Kostendeckelung in der Formel 1 verstoßen. Jetzt äußert sich Red-Bull-Sportchef Helmut Marko.

Heute Redaktion
Helmut Marko hat bereits Personalsorgen.
Helmut Marko hat bereits Personalsorgen.
Imago Images

Der Motorsport-Weltverband FIA hat am Montag die Finanzzertifikate der abgelaufenen Saison enthüllt. Daraus geht hervor, dass der heimische Rennstall die gültige Kostendeckelung von 145 Millionen Dollar überschritten hat. Allerdings nur in einem geringen Ausmaß. Die Überschreitung liegt unter fünf Prozent, deshalb ist der WM-Ausschluss auch nicht mehr möglich. Die endgültige Strafe wird noch bekannt gegeben.

Konkret sieht das Formel-1-Regelwerk folgende Strafen vor:

öffentlicher Verweis

Abzug von Punkten für die Konstrukteursmeisterschaft

Abzug von Punkten für die Fahrermeisterschaft

Suspendierung von einer oder mehreren Sessions eines Wettbewerbs (mit Ausnahme des Rennens)

Einschränkung von aerodynamischen oder anderen Tests

zukünftige Reduzierung des Kostendeckelung

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    Kelly Piquet: Diese Frau macht Verstappen so stark.
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    Wie reagiert man bei Red Bull auf die Vorwürfe? Äußerst verschnupft – zumindest Motorsportchef Helmut Marko, der in Graz eine Erkältung auskuriert, die er aus Japan mitgebracht hat. Zu "Sport1" sagt er: "Ich will nicht zu viel sagen, nur soviel: Wir sind immer noch der Meinung, dass wir gar nicht gegen die Kostendeckelung-Regel verstoßen haben. Die Gespräche mit der FIA laufen weiterhin. Mal schauen, was endgültig dabei rauskommt."

    In den nächsten zwei Wochen soll das Strafmaß verkündet werden. Der 79-Jährige blickt dem gelassen entgegen – auch weil der WM-Titel für Max Verstappen nicht aberkannt werden kann: "Wie gesagt: Wir sind uns immer noch keiner Schuld bewusst, deshalb laufen immer noch die Diskussionen mit der FIA. Aber Gerüchte, dass Max zum Beispiel seinen WM-Titel 2021 verlieren könnte, sind völliger Unfug. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass selbst maximale Verstöße gegen das Reglement von der FIA sehr milde bestraft wurden."

    Formel-1-News im Video:

    Worauf Marko anspielt? 2013 fuhr Mercedes vor dem Rennen in Monaco einen illegalen Pirelli-Reifentest mit dem damals aktuellen Auto und aktuellen Pneus. Die damaligen Stammpiloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg saßen dabei sogar mit neutralen Helmen im Auto, um nicht erkannt zu werden. Während andere Teams daraufhin den WM-Ausschluss forderten, hatten die Deutschen ihre Reifenprobleme nach den Tests wenig überraschend gelöst. Die Strafe der FIA? Mercedes durfte nicht an einem der erlaubten Young-Driver-Tests teilnehmen. 

    WM-Rivale Ferrari wurde 2019 ein illegaler Motor nachgewiesen. Die FIA machte das in einem Statement deutlich, Ferrari wurde aber nur verpflichtet, aktiv bei der Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen mitzuwirken. Die Gelassenheit von "Bullen-Boss" Marko hat also gute Gründe, auch wenn Ferrari und Mercedes nun eine harte Strafe gegen den Rennstall fordern.

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