Niederösterreich

Jihad-Häftlingwollte Beamten mit Buttermesser erstechen

Ein radikaler Häftling aus dem Kaukasus soll im Häfen Stein einen Wärter mit einem Messer fast getötet haben. Jetzt stand er erneut vor Gericht.

Der Angeklagte wurde von Spezialkräften streng bewacht.
Der Angeklagte wurde von Spezialkräften streng bewacht.
privat

Finale im Mordprozess gegen einen 26-Jährigen am Dienstag am Landesgericht Krems. Rückblick: Bereits vor rund sieben Jahren war der mehrfach vorbestrafte 26-jährige Tschetschene wegen Raubes, Widerstandes gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Seither fiel er in den Justizanstalten Krems-Stein und Karlau (Stmk.) immer wieder durch seine Parolen und aggressives Verhalten auf.

Attacke auf Beamten

Der Häftling soll schließlich im Dezember 2020 versucht haben, einen Beamten in Krems mit einem Buttermesser zu erstechen. Dabei hatte er laut Anklage mehrere Kleidungsschichten übereinander gezogen, um einen möglichen E-Schocker-Einsatz nicht zu spüren, randalierte in der Zelle. Als der Wärter die Zellentüre öffnete, soll der 26-Jährige versucht haben, den Beamten in den Hals zu stechen. Der Genickschutz am Helm rettete das Leben des Beamten - mehr dazu hier.

Jihad-Puppe mit Uzi

Der Beschuldigte landete anschließend in der Justizanstalt Graz-Karlau (Stmk.), wo er sofort wieder ungut auffiel. Aus Teilen der Bettdecke bastelte der Insasse dort laut Anklage eine Puppe, die eine Maschinenpistole in der Hand hielt, sowie den Schriftzug "Jihad". Kurz darauf änderte er seine Gesinnung offenbar, schrieb "Sieg Heil" mitsamt Hakenkreuz auf einen Zettel, übergab diesen einem Beamten. Mehrmals bedrohte er Mitarbeiter im Gefängnis, teils mit dem Tod.

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    Der 26-jährige Angeklagte
    Der 26-jährige Angeklagte
    privat

    Bereits Mitte Juni war der 26-Jährige in Krems vor Gericht gestanden, präsentierte sich dabei äußerst reuig und als Unschuldslamm. Die Staatsanwältin hatte beim Prozess die Geschworenen sogar gewarnt: "Er kennt die Abläufe vor Gericht, weiß sich zu benehmen, wenn es darauf ankommt."

    6 Jahre Haft

    Die Fortsetzung des Prozesses am 21. Juni 2022 musste verschoben werden, da der 26-Jährige an Corona erkrankt war - mehr dazu hier. Am Dienstag, 12. Juli 2022, ging die Verhandlung jedoch weiter. Am Dienstagabend musste die Geschworenenberatung zwei Mal stattfinden, dadurch verlängerte sich der Prozess um zwei Stunden.

    Der von Florian Kreiner vertretene Angeklagte wurde schließlich nicht wegen Mordversuches und wegen des Verbotsgesetztes schuldig gesprochen. Aber der 26-Jährige fasste 6 Jahre Haft wegen versuchter absichtlich schwerer Körperverletzung und anderer Delikte aus (nicht rechtskräftig).