Flauschiger Gipfelstürmer

Jungkater Gino besteigt allein den Hochkönig

Der kleine Gino hat ganz alleine den 2.941 Meter hohen Hochkönig erklommen. Ihn sicher zurück ins Tal zu bringen, erforderte Erfindergeist.
Newsdesk Heute
08.08.2025, 16:36
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"There is a cat" – nach diesen Worten flog Hüttenwirt Roman Kurz am Gipfel des Hochkönigs aus allen Wolken. Seine nepalesische Helferin Naina hatte beim Putzen des Lagers in seinem Matrashaus tatsächlich eine Katze entdeckt.

Und auf einmal hatte die Schutzhütte auf fast 3.000 Meter einen flauschigen Gast. Da saß er nun, ein noch junger Kater mit weißer und rot-getigerter Fellzeichnung – und knurrendem Magen. Das Matrashaus wurde kurzerhand zur Tierpension, Streicheleinheiten inklusive.

"Wir haben zuerst einmal die offensichtlich noch junge Katze mit Milch und etwas zu fressen versorgt. Keine Ahnung wie das Tier zu uns rauf gekommen ist", schildert der Hüttenwirt die Situation Donnerstagabend auf Facebook.

Da es noch früh am Morgen war, hatte er an diesem Tag auch erst einen einzigen (menschlichen) Gast bewirtet. Dieser konnte den ersten Hinweis im Rätsel um die Herkunft der Fellnase liefern. Denn der Alpinist war um halb vier Uhr von der Erichhütte aufgebrochen, beim Aufstieg über das Birgkar sei ihm dann diese junge Katze, noch im Dunkeln, nachgelaufen.

Kurz griff zum Telefon: Wird das Tier vielleicht auf der Erichhütte vermisst? Nein, doch der dortige Wirt konnte helfen. Die Katze war schon von Dienten, ganz unten im Tal, rauf zu ihm geklettert. "Und wir haben sogar raus gekriegt wem der kleine Gino gehört. So heißt der Kater nämlich."

Kniffliger Rückweg

Eine große Frage blieb: Wie kommt der flauschige Gipfelstürmer vom Berg ins Tal? Die Matrashütte ist so hoch oben, dass sie normalerweise aus der Luft versorgt wird.

Einfach in einen Rucksack stopfen? Keine Option. "Zumindest der Kopf musste schon rausschauen. Aus eigener Erfahrung wusste ich aber, da war die Flucht schon vorprogrammiert."

Die findige Lösung: ein selbstgenähtes Katzengeschirr. Eine Anwesende, die spontan zur "Katzenbeauftragten" ernannt wurde, kümmerte sich ums Outfit, eine Freundin übernahm den Abstieg – samt Gino im Gepäck. Sie brachte ihn wohlbehalten zurück ins Tal.

Der Chef des Matrashauses ist froh, dass die Fellnase bereits so früh am Gipfel auftauchte. "Am späten Nachmittag hätten wir nicht gewusst wie wir den kleinen Gino sonst wieder so einfach nach Hause gebracht hätten. Das wäre doch mal eine Aktion für die Bergrettung gewesen", scherzt er.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 09.08.2025, 11:29, 08.08.2025, 16:36
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