"Macht das alles fertig"

Einbrecher (29) getötet – Schütze hatte "Todesangst"

Nach dem tödlichen Schuss auf einen jungen Einbrecher spricht die Schwester des Schützen (66) über Angst, Trauma und ihre Sicht auf die Tat.
André Wilding
09.08.2025, 09:00
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Die tödlichen Schüsse auf einen Einbrecher in Salzburg-Gnigl sorgen in Österreich nach wie vor für Gesprächsstoff. Wie "Heute" berichtete, erwischte Wolfgang W. in seinem Haus zwei Einbrecher, einer davon soll ihn mit einem Messer bedroht haben.

Der 66-jährige Pensionist zog seine Pistole und feuerte – für den 29-jährigen Ungarn kam jede Hilfe zu spät, er starb wenig später im Spital. "Aus Notwehr" betont W. Er selbst schweigt seitdem, verweigert jede Aussage gegenüber der Polizei.

"Er hatte Todesangst und Panik"

"Er ist psychisch am Ende, ihn macht das alles fertig", schildert seine Schwester Ilse W. im Gespräch mit der "Kronen Zeitung". Und weiter: "Mein Bruder hatte in diesem Augenblick Todesangst und Panik. Er ist ein einfühlsamer Mensch, würde nie einfach so zur Waffe greifen."

Der 66-Jährige lebt nun bei ihr, das Haus ist noch immer polizeilich gesperrt. "Wir können nicht hinein, ich musste für meinen Bruder sogar neues Gewand kaufen", erzählt die Frau weiter und sagt auch: "Er will uns schützen. Ich bin selbst schon einmal tätlich angegriffen worden."

Wolfgang W. kümmert sich um Mutter

Wolfgang W., Mitglied in einem Schützenverein, besitzt die Waffe legal. Halt geben ihm aktuell Schwester Ilse und die betagte Mutter, um die er sich seit Jahren kümmert. "Er kümmert sich seit Jahren rührend um sie. Meine Mama hängt sehr an ihm und umgekehrt, Wolfgang ist ein feinfühliger Mensch", sagt die Schwester von Wolfgang W. zur "Krone".

Wie die beiden Ungarn ins Haus gelangten, ist noch unklar – für Ilse steht aber fest: "Mein Bruder hat mit Sicherheit keine Tür offengelassen. Er ist übervorsichtig, lässt die Fenster zu und lüftet nicht gerne."

"Und ab da war alles komplett anders"

Am Tag der Tat feierten die Geschwister noch seinen Geburtstag. "Wir hatten es sehr gemütlich, aber im Rahmen. Mein Bruder trinkt keinen Alkohol", erklärt Ilse W. gegenüber der Tageszeitung.

Wenige Minuten nach dem Abschied hörte Ilse Sirenen, dachte sich zunächst nichts. Dann läutete das Telefon – am anderen Ende: ihr Bruder. "Und ab da war alles komplett anders", sagt die Schwester des Schützen.

Die Ermittlungen der Polizei laufen weiterhin auf Hochtouren.

{title && {title} } wil, {title && {title} } Akt. 09.08.2025, 10:36, 09.08.2025, 09:00
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