Schütze (66) schweigt

Einbrecher getötet – Österreicher sagt kein Wort mehr

Nach dem Tod eines mutmaßlichen Einbrechers (29) in Salzburg macht der Schütze von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch. Der aktuelle Stand.
André Wilding
04.08.2025, 14:33
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Es war kurz vor 16 Uhr, als am vergangenen Donnerstag im Salzburger Stadtteil Gnigl plötzlich Schüsse fielen. Ein 66-jähriger Hausbesitzer soll dabei einen 29-jährigen Mann aus Ungarn erschossen haben.

Der junge Mann war laut Polizei gemeinsam mit einer gleichaltrigen Frau in das Haus eingedrungen – offenbar ein Einbruch. Der Bewohner, ein bisher unbescholtener Mann, habe laut eigener Aussage die beiden Eindringlinge bemerkt und sei dann vom 29-Jährigen mit einem Messer bedroht worden.

Schuss in den Hinterkopf

Daraufhin habe der 66-Jährige mit seiner Faustfeuerwaffe geschossen – laut Medienberichten dreimal, darunter ein Schuss in den Hinterkopf. Ob das stimmt, bestätigen Polizei und Staatsanwaltschaft nicht. Der mutmaßliche Einbrecher starb wenig später im Spital – die Ärzte konnten das Leben des Mannes nicht mehr retten.

Die Waffe war legal, der Schütze Mitglied in einem Schützenverein und zum Tatzeitpunkt nüchtern. Er selbst wählte den Notruf und sprach zuerst von Notwehr. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn – wegen Mordverdachts.

Eine DNA- und Fingerabdruckanalyse des sichergestellten Messers soll Klarheit bringen. Der Schütze macht laut Informationen der APA derzeit von seinem Schweigerecht Gebrauch und sagt nichts mehr.

"Wir können nicht spekulieren"

"Wir können nicht spekulieren, sondern müssen warten, bis die Ermittlungen der Polizei abgeschlossen sind. Dann erst sind rechtliche Schlüsse möglich", erklärt die stellvertretende Sprecherin der Salzburger Staatsanwaltschaft, Elena Haslinger.

Nun wird genau geprüft, ob in dem Fall eine Notwehrsituation oder eine Notwehrüberschreitung vorlag. Der Schütze befindet sich jedenfalls auf freiem Fuß.

{title && {title} } wil, {title && {title} } Akt. 04.08.2025, 15:44, 04.08.2025, 14:33
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