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K-Pop-Stars zahlreicher Vergehen beschuldigt

Heute Redaktion
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Am Donnerstag mussten sich zwei der bekanntesten K-Pop-Sänger in einem Verhör schweren Vorwürfen stellen: Es ging dabei um Sexvideos und Zuhälterei.

Es sind Skandale, die die glitzernde Welt des K-Pop erschüttern: Zwei bekannte Sänger mussten sich am Donnerstag in unterschiedlichen Fällen polizeilichen Verhören unterziehen. Sie werden der Zuhälterei, der illegalen Anfertigung von Sexvideos und des Drogenmissbrauchs beschuldigt.

Der Sänger (28) soll in Nachtclubs in Gangnam, dem Nobelbezirk der Hauptstadt Seoul, Prostituierte an Geschäftsleute vermittelt haben. Die Geschäftsleute sollten sich im Gegenzug an seinen Geschäften beteiligen.

K-Pop (Korean Popular Music) ist ein Sammelbegriff für koreanischsprachige Popmusik und bezeichnet ein weit gefasstes musikalisches Genre, das sich in den 1990er Jahren in der koreanischen Musikwelt als Analogon zum japanischen J-Pop etablierte. In Südkorea wird der Stil auch häufig Gayo genannt. K-Pop erreichte durch die Koreanische Welle weltweit Bekanntheit.

Prostitution ist in Südkorea illegal. Sollte Hyun verurteilt werden, drohen ihm bis zu drei Jahre Haft. Bereits Anfang dieser Woche verkündete er seinen Rücktritt vom Showgeschäft. Damit wolle er seinen Bandmitgliedern und dem Management weitere Blamagen ersparen.

Er weist die Vorwürfe aber zurück und gab bekannt, die Anklage bekämpfen zu wollen. Bei seiner Ankunft in der Polizeibehörde Seoul entschuldigte er sich jedoch "bei der Nation und allen, die geschädigt wurden". Die Polizei gab bekannt, dass dem Sänger sexuelle Bestechung vorgeworfen wird.

Über die Messenger-App habe er Kontakte zu Prostituierten über einen Gruppenchat eingeleitet. Außerdem war er Teil eines Chats, in welchem heimlich aufgenommene Sexvideos verbreitet wurden. Es ist nicht das erste Mal, dass der 28-jährige in Konflikt mit dem Gesetz steht - bereits im Februar wurde er von Polizisten eingehend befragt. Damals ging es jedoch um Drogenmissbrauch und sexuelle Übergriffe in einem Nachtclub, für den er die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt.

Hyun ist das jüngste Mitglied der erfolgreichen Boyband Big Bang, einem der größten Acts des Genres. Wegen seines verschwenderischen Lebensstils wird er auch "Großer Gatsby" genannt. Jedoch assoziiert man auch die anderen Bandmitglieder mit Delikten: 2011 wurde wegen angeblichen Marihuanakonsums gegen den Bandleader G-Dragon ermittelt, angeklagt wurde er jedoch nicht. Das Mitglied T.O.P. wurde 2017 allerdings aus demselben Grund zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

TV-Star und Sänger Jung Joon Young (30) hat bereits gestanden, Filme beim Sex mit Frauen angefertigt zu haben. Die Aufnahmen habe er anschließend in privaten Chats mit Freunden geteilt - unter anderem auch mit Hyun.

Auch er gab kürzlich bekannt, dass er sich aus dem Geschäft zurückziehen werde. Er entschuldigte sich außerdem und will nun mit den Behörden kooperieren: "Es tut mir leid, dass ich Menschen Sorgen bereitet habe. Es tut mir leid, es tut mir leid."

Auch Singer-Songwriter Yong Jun Hyung scheint, seine Taten zu bereuen: Via Instagram gestand er, die von Young geteilten Videos angesehen und unangemessen kommentiert zu haben. "Ich war dumm", so der 29-jährige. Selbst illegale Aufnahmen angefertigt oder geteilt zu haben, bestritt er jedoch.

Seine Agentur "Around US Entertainment" gab nun bekannt, dass der Künstler bereit sei, seine Boyband Highlight zu verlassen, um "den Ruf der Gruppe vor Schaden zu bewahren".

Südkoreas Wirtschaftsleistung wird durch K-Pop enorm erhöht. Allein die Boyband BTS bringt jährlich Umsätze von umgerechnet rund drei Millionen Euro, so der britische "Guardian".

Das glattpolierte Image der Szene entsteht durch den gestylten Look der Künstler. Über die letzten Jahre wurde K-Pop immer bekannter - auch international. Es hat sich sogar eine eigene Industrie für K-Pop Accessoires entwickelt.

Der Aktienkurs von Hyungs Management YG brach nach Bekanntwerden der Anklage zweistellig ein.

(rfr)