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Kacke, Hunde, Tintenfisch: So verrückt ist es in Seoul

Am Weg zu Olympia führt kein Weg an Südkoreas Hauptstadt vorbei. "Heute" besuchte die schrägsten Attraktionen von Seoul.

Heute Redaktion
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Wer zu den Olympischen Winterspielen will, muss automatisch an Südkoreas Hauptstadt Seoul vorbei. Die 10-Millionen-Metropole hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Es gibt aber auch Attraktionen, die für Europäer zumindest ungewöhnlich wirken. "Heute" hat sich drei der wohl merkwürdigsten Sehenswürdigkeiten angesehen.

Noryangjin Fisheries Market

Die erste Station führt zum größten Fischmarkt des Landes. Fisch ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel Südkoreas, dementsprechend gigantisch ist die Anlage. Hier wird alles verkauft von Shrimps über Rochen bis hin zum Blutegel. Eine Verkäuferin hält mir ein wurmaritges Gebilde entgegen, aus dem ein dünner Wasserstrahl spritzt. Sie lacht, ich winke ab. Dann will sie mir einen lebenden Tintenfisch anbieten. "Im oberen Stockwerk gibt es Restaurants, die bereiten ihn frisch zu", verrät sie mir. Den Tintenfisch lehne ich ab, das Lokal schaue ich mir an.

Tatsächlich, roher Tintenfisch auf der Speisekarte. "Nur 30.000 Won, sehr preiswert", lockt die Kellnerin. Der Appetit ist mir vergangen, aber dem Koch darf ich zuschauen. Gerade ist eine Bestellung eingegangen – aber nicht roh. Er zerhackt den Tintenfisch, brät ihn mit Gemüse scharf an. Dazu kommt eine scharfe Sauce. Sieht am Ende nicht schlecht aus. Zumindest weiß man, was auf den Teller kommt.

Poopoo Land

Wir bleiben beim Thema Verdauung, wechseln aber an das andere Ende. Mit dem "Poopoo Land" gibt es in Seoul eine Art Museum, das sich mit Kacke beschäftig. Ja, richtig gelesen. Ein gelungener Haufen gilt in diesem Land als erstrebenswerte Leistung. Natürlich muss das auch dokumentiert werden. Humor ist dazu aber unbedingt nötig. Gleich zu Beginn hallt einem ein lautstarker Furz entgegen. Wer davon nicht verschreckt ist kann auf zwei Ebenen seine analen Leidenschaften ausleben. Hier gibt es Hintern zu berühren, Toilettensitze zum Probesitzen und Anekdoten über die Geschichte der Sanitäranlagen.

Auf der zweiten Ebene wartet ein Geschicklichkeits-Parcour, der die Reise durch das Abwassersystem darstellen soll, sowie eine Rutschpartie durch eine überdimensionale Spülung (allerdings trocken). Wem nach dem Besuch nach einem Snack ist: Gegenüber des Museums gibt es einen Süßwaren-Stand, bei dem man Torten in Form eines Scheißhaufens kaufen kann. Wer's mag ...

Bau House Dog Cafe

Nach so viel Belastung für die Verdauung ist ein Besuch im Hunde-Cafe angesagt. Richtig, hier dreht sich alles um den vierbeinigen besten Freund des Menschen. "Wo wollen Sie sitzen? Small Dog Area oder Big Dog Area", fragt der Kellner beim Eintritt. Die Wahl fällt auf die großen Hunde. Die Tiere dürfen können sich im Lokal frei bewegen. "Unter dem Tisch ist ein Spind, in dem Sie ihre Sachen hineinlegen können", sagt der Kellner. Warum, ist schnell klar. Die Hunde springen auf die Tische. Gelegentlich wird auch in das Lokal gepinkelt. Passiert das, ist sofort Reinigungspersonal zur Stelle. Keine Geruchsbelästigung, aber hygienisch?

Fraglich ist auch, wie artgerecht die Haltung ist. In einem Nebenraum sind die Zwinger der gut 20 Tiere zu sehen. Auslauf gibt es abwechselnd in Kleingruppen. Unglücklich wirken die Hunde jedenfalls nicht. Futter gibt es auch genug. Kauft ein Gast ein Päkchen Hundefutter, bricht großes Gebell los. Die Arbeit hier kann für Mensch und Hund jedenfalls nicht einfach sein.

Probleme und Hilfe

Kompliziert ist übrigens auch das Bedienen der Bankomaten. Zahllose Knöpfe und Funktionen lassen Europäer schnell verzweifeln. Auch das U-Bahn-Netz ist gigantisch und auf den ersten Blick unübersichtlich. Trotzdem fällt es nicht schwer, sich hier zurecht zu finden. Das liegt an den freundlichen Einwohnern von Seoul. Gibt es Probleme, sind sie sofort mit Rat und Tat zur Stelle. Ganz klar, Südkoreas Hauptstadt ist in Olympia-Goldform.