Die Stadt Linz soll schnell vom neuen Erlass des Innenministers profitieren, der Videoüberwachung an kriminalitätsbelasteten Orten erleichtert. "Das ist ein längst überfälliger Schritt zur Stärkung der öffentlichen Sicherheit", betonte FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml in einer Stellungnahme dazu am Sonntag.
Bislang war Kameraüberwachung nur an rund 20 stark betroffenen Plätzen in Österreich erlaubt – etwa in Wien, Graz und Linz. Künftig soll sie österreichweit an deutlich mehr Standorten möglich sein, sofern eine Gefährdungsprognose dies rechtfertigt.
Raml will sich bereits kommende Woche direkt an Innenminister Gerhard Karner wenden und konkrete Linzer Standorte vorschlagen. "Wo Videoüberwachung Sicherheit bringt, soll sie rasch installiert werden." Auch finanziell will Linz mitziehen: "Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif. Jeder Euro dafür ist gut angelegt."
Als Beispiele nennt Raml die Altstadt und die Unterführung am Hinsenkampplatz: Dort sei die Zahl der Straftaten seit Einsatz der Kameras spürbar gesunken. "Die Menschen fühlen sich wieder sicher." Mehr Kameras könnten bald auch an bisher "blinden Flecken" in Linz hängen.
Ziemlich fix dürfte es beim Kremplhochhaus in Linz bald eine neue Überwachung geben. Die Umgebung dort gilt als Drogen-Hotspot. Der Linzer Gemeinderat hatte schon vor einem Jahr mehrheitlich eine Resolution an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) beschlossen. Und Raml forderte im "Heute"-Gespräch Anfang des Jahres schon mit Nachdruck einen Ausbau.
Darin wurde ersucht, die Überwachung als präventives Mittel zu realisieren. Konkret genannt wurden damals schon das Kremplhochhaus, der Bereich zwischen Krempl- und Wienerstraße sowie zwischen der Salzburger- und der Glimpfingerstraße.
Die Speicherdauer der Aufnahmen soll weiterhin bei 48 Stunden bleiben. Eine permanente "Mitschau" gibt es nicht – Live-Bilder werden nur zu bestimmten Zeiten übertragen, etwa bei polizeilichen Schwerpunktaktionen.