Die Bilanz ist buchstäblich verhagelt: Noch vor kurzem stöhnte die Gastronomie unter dem viel zu kühlen Extremwetter-Juli. OÖ-Wirtesprecher Gerald Royda sprach gegenüber "Heute" von einer "völligen Katastrophe".
Die Lokalbetreiber litten unter den Regenmengen doppelt: Zum einen machten sie ein Minus, zum anderen blieben die Lager voll, dazu kamen hohe Personalkosten. Täglich bis zu 5.000 Euro Verlust seien keine Seltenheit, so Royda.
Nach den schlimmen Wochen für die Branche gibt es jetzt zusätzlich zum heißen August gute Nachrichten aus Gmunden: Dort mussten die Schanigärten bisher um 23 Uhr schließen. Jetzt soll die Sperrstunde um eine Stunde verschoben werden. Bedeutet: Es ist geplant, von 1. Mai bis 30. September ein Aufmachen bis Mitternacht zuzulassen.
Eine Einschränkung gibt es freilich: Es braucht Schilder, die darauf hinweisen, dass Lärmen, Musizieren, Singen und lautes Sprechen untersagt sind. "Darauf müssen die Betriebe achten", betont Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP). "Die Innenstadtgastronomen sind aber sehr kooperativ und machen das alle vorbildlich."
Besonders fein für die Wirte: Bei einzelnen Veranstaltungen dürfen sie die Sperrstunde sogar bis 2 Uhr verlängern.
Gast- und Kaffeehäuser seien nicht nur zur Versorgung da, sondern Zentren der Begegnung, des Miteinanders und der Kommunikation, so der Stadtchef zu seinen Beweggründen. "Ich halte es auch wichtig für die junge Generation, dass man bei schönem Wetter in unserer Stadt bis Mitternacht im Freien sitzen, plaudern und das Leben genießen kann."
Es werde nicht nur uneingeschränkte Zustimmung geben, sondern auch vereinzelte Kritik, ist Krapf überzeugt. "Aber ich gehe davon aus, dass die Resonanz überwiegend positiv sein wird." Laut Auskunft mehrerer Gastronomen mache es einen großen Unterschied, wenn die Gastgärten erst um Mitternacht zusperren. "Der Spielraum wird einfach erweitert."