Kurz nach Dienstschluss schallte am 22. Oktober aus der Wachstube der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau (Ktn.) ein Pistolenschuss. Rekrut Mustafa P. (21) stolperte laut der nun vorliegenden Mordanklage um 15:53 Uhr getroffen die Treppe zur Einfahrt hinunter. Verzweifelt rief der türkischstämmige Grundwehrdiener noch: "Hilfe, Hilfe! Mi hot do hintn wos gstochn.", meinte er wohl die klaffende Austrittswunde, an der der Soldat noch vor Ort verblutete.
"Die Waffe fiel herunter, beim Fangen löste sich der Schuss", behauptet der inhaftierte Wachsoldat Lukas P. (21) indes. Der wirkliche Auslöser wird wegen der bisher leugnenden Verantwortung wohl erst vor Gericht geklärt: Laut rekonstruierter Zeitachse fand ein minutenlanges (Streit?-)Gespräch der beiden statt.
Und: Auf dem Handy des Verdächtigen fanden Ermittler ein Video, auf dem der Schütze einen ausländisch aussehenden Kameraden als "Kanake" bezeichnete. Zeugen bezeugen zudem seine Begeisterung für rechte Politik. Für Opfervertreter Rast ist allein die durch Gutachten belegte Darstellung der direkten Schussabgabe Grund genug, von einem "Lehrbuchbeispiel für das Verbrechen des Mordes" zu sprechen. Die Unschuldsvermutung gilt.