Die Leistungen der letzten Wochen waren ernüchternd. Nach der Länderspielpause setzte es gegen Bundesliga-Schlusslicht GAK eine 1:2-Niederlage und am Donnerstag gegen Polens Vizemeister Rakow Czestochowa die vierte Niederlage im vierten Conference-League-Spiel. Danach sprach Sport-Geschäftsführer Markus Katzer zwar von einer "Abwärtsspirale", wollte aber zunächst keine Trainerdiskussion aufkommen lassen.
Zwölf Stunden später ist Stöger als grün-weißer Betreuer Geschichte. Dass es so schnell ging, die Hütteldorfer noch vor dem Bundesliga-Spitzenspiel gegen den LASK am Sonntag (17 Uhr) die Reißleine zogen, kommt dann doch überraschend. Stöger, der erst im Sommer das Zepter übernommen hatte, stand in 27 Rapid-Spielen an der Seitenlinie, holte 14 Siege, bei neun Niederlagen und vier Remis. Mit Stöger muss auch dessen Assistenztrainer Thomas Sageder gehen. "Co" Stefan Kulovits übernimmt abermals interimistisch, hatte Grün-Weiß bereits nach der Entlassung von Ex-Coach Robert Klauß betreut. Kulovits bekommt erneut Luka Pavlovic zur Seite gestellt, sie bildeten schon vor einem Jahr das Interimsduo.
"Die Entwicklung der letzten Wochen macht diese Freistellungen notwendig. Wir wollten nach der letzten Länderspielpause eine Trendumkehr erreichen und waren sehr zuversichtlich, dass dies gelingt, leider ging die Tendenz aber sowohl beim Heimspiel gegen den GAK als auch am Donnerstag im Europacup in Polen weiter nach unten", erklärte Rapids Sport-Geschäftsführer Markus Katzer in einer Vereinsaussendung, betonte, dass die Freistellung von Stöger und Sageder ihm "extrem schwer" gefallen sei.
"Sowohl die letzten Resultate als auch Leistungen haben uns nun zu dieser Entscheidung veranlasst", so Katzer weiter über die Gründe des Stöger-Rauswurfs.
Bei den Hütteldorfern müsse nun "der volle Fokus auf die letzten Spiele des Jahres gelegt werde", betonte der grün-weiße Sport-Boss. Gleichzeitig "sondieren wir selbstverständlich den Markt nach geeigneten Persönlichkeiten für die Position des Cheftrainers", so der Sport-Boss. Er wolle aber keinen "Schnellschuss" machen.